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Endeavour

© Nasa

Raumfahrt: Nasa verlängert "Endeavour"-Mission

Die sieben "Endeavour"-Astronauten können sich auf drei zusätzliche Tage im All freuen. Zwei Astronauten der Raumstation ISS werden außerdem heute einen weiteren Weltraumspaziergang wagen.

Die US-amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde Nasa hat am Sonntag beschlossen, die Mission von 11 auf 14 Tage zu verlängern. Der Entscheidung ging der erfolgreiche Test eines neuen Energietransfersystems voraus. Das so genannte Station-to-Shuttle Power Transfer System (SSPTS) ermöglicht es, angekoppelte Fähren mit ISS-Energie zu versorgen und damit deren Einsatzdauer zu erhöhen. Die "Endeavour" soll nun erst am 20. August von der Internationalen Raumstation ablegen und zwei Tage später auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) landen. Außerdem wurde für den 17. August ein zusätzlicher vierter "Weltraumspaziergang" ins Programm genommen.

Zuvor hatte die Besatzung am Sonntag die Unterseite der Raumfähre auf Schäden untersucht. Dabei sind nach Nasa-Angaben mit dem so genannten Orbiter Boom Sensor System (OBSS) fünf Stellen des Hitzeschildes ins Visier genommen worden, an denen man Schäden vermutete, die beim Start am Donnerstagmorgen durch abfallende Teile der Schaumstoffisolierung entstanden sein sollen. Das System erlaubt elektronische und optische Aufnahmen, die den Experten zur Auswertung in das Kontrollzentrum in Houston (Texas) übermittelt wurden. Bei einer fotografischen Kontrolle vor ihrem Ankoppeln an die ISS am Freitagabend hatte sich herausgestellt, dass eine der Schutzkacheln an der "Endeavour"-Unterseite auf einer Fläche von rund 50 Quadratzentimetern Beschädigungen aufweist. Ob diese ein Sicherheitsrisiko bei der Rückkehr der Fähre bedeuten, ist noch nicht klar.

Die Astronauten Rick Mastracchio und Dave Williams werden indes am Nachmittag zum zweiten Mal in den Weltraum aussteigen. Sie verlassen dazu um 17:31 Uhr deutscher Zeit die ISS. Die Männer werden bei der Außenbordaktion einen defekten Stellkreisel austauschen. Die Station verfügt über vier solcher Geräte, die der Lagestabilisierung dienen. Mastracchio und Williams hatten bereits am Samstag einen gut sechsstündigen "Weltraumspaziergang" vorgenommen. Dabei montierten sie ein Verbindungsstück für ein weiteres Sonnensegel an der Außenhaut der ISS und bauten einen Wärmeaustauscher ab.

Gerhard Kowalski[ddp]

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