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Spaceshuttle

© dpa

Raumfahrt: Das Spaceshuttle Endeavour bleibt länger im All

Die Reperaturen der Raumstation ISS haben länger gedauert, als es Mission Control geplant hatte. Die Raumfähre wird nun am Wochenende auf der Erde zurückerwartet. Sternengucker können derweil am abendlichen Himmel mehr als nur die ISS beobachten.

Die US-Raumfähre "Endeavour" bleibt nach Problemen mit der Urin-Recyclinganlage an Bord der Internationalen Raumstation ISS einen Tag länger im All als geplant. Wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Montagabend (Ortszeit) mitteilte, soll der Shuttle jetzt erst am Freitag von der ISS abdocken.

Die Landung in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida sei damit erst für Sonntag vorgesehen. Zwar sei die hochmoderne Recyclinganlage, die aus Urin, Schweiß und Kondenswasser der Atemluft Trinkwasser aufbereiten kann, repariert worden. Es müsse aber erst noch überprüft werden, ob sie nun tatsächlich reibungslos funktioniert.

Drehgelenke repariert

Zugleich beendeten die beiden Astronauten Shane Kimbrough und Steve Bowen den vierten und letzten Außeneinsatz der zweiwöchigen "Endeavour"-Mission. Die beiden Astronauten reparierten und warteten Drehgelenke der Sonnensegel der ISS. Außerdem wurde eine weitere Kamera an der ISS angebracht. Der "Weltraumspaziergang" dauerte gut sechs Stunden, teilte die Nasa mit.

Die Drehgelenke des Sonnensegels sind notwendig für die Versorgung der Raumstation mit Solarstrom. Sie sorgen dafür, dass die Solarflügel sich optimal zur Sonne ausrichten und dadurch ein Maximum an Strom produzieren. Dies sei Voraussetzung für die geplante Erweiterung der ISS im nächsten Mai. Dann sollen statt drei künftig sechs Astronauten als ständige Bewohner auf der Station leben.

Das Wasser auf der ISS wird knapp

Ohne Funktion der Urin-Recyclinganlage ist die geplante Verdoppelung der ISS-Besatzung kaum möglich. Bislang wird das gesamte Trinkwasser von russischen und amerikanischen Transportflügen zur ISS gebracht. Da die US-Shuttle-Flüge aber Anfang 2010 eingestellt werden sollen, wird der Transport schwierig. Um die ISS unabhängiger von einer Versorgung von der Erde zu machen, ist das Recycling vorgesehen.

Die Anlage hatte sich anfangs aus zunächst ungeklärten Gründen in mehreren Testläufen zu früh abgeschaltet. Wie die Nasa mitteilte, muss nach der Reparatur nun geprüft werden, ob das Problem tatsächlich behoben ist. Die Experten gehen davon aus, dass Vibrationen zu dem verfrühten Abschalten geführt hatten.

Werkzeugtasche verloren gegangen

Die verlorene Werkzeugtasche der ISS-Raumstation fliegt derweil um die Erde und ist allabendlich auch von Europa aus zu sehen. Zwei amerikanische Hobbyastronomen haben bereits am Samstagabend die Werkzeugtasche gesichtet, die der Nasa-Astronautin Heidemarie Stefanyshyn-Piper vergangene Woche bei einem Außeneinsatz entglitten war. Edward Light erspähte die Tasche, als sie über seinen Garten im US-Staat New Jersey segelte, wie er dem Internetdienst spaceweather.com berichtete. Kevin Fetter aus der kanadischen Provinz Ontario konnte die Tasche sogar filmen, während sie am Stern Eta Pisces im Sternbild Fische vorbeizog.

Die rucksackgroße Tasche umrundet herrenlos die Erde und fliegt der Internationalen Raumstation ISS dabei wenige Minuten voraus. Zurzeit ist sie jeden Abend auch über Europa zu sehen. Zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr zieht sie jeweils rund vier Minuten lang halbhoch über den Südwesthimmel. Ein Feldstecher ist allerdings nötig, um die Tasche zu erspähen, die nur schwach das Sonnenlicht reflektiert. Irgendwann wird sie in der Erdatmosphäre verglühen. (ml/dpa)

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