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Ein Gruppe Punks schlendert am 4. Juni durch die Fußgängerzone von Westerland auf Sylt.

© Foto: Axel Heimken/dpa

Punks auf Sylt: Insel wehrt sich mit Zaun und Betonmauer

Mit dem 9-Euro-Ticket fahren Punks regelmäßig nach Sylt und sorgen mit Randale für Ärger. Nun wurde mit Absperrmaßnahmen reagiert.

„Ich will zurück nach Westerland“, singt Rockmusiker Farin Urlaub in einem Lied, das satirisch mit der „Reichen-Insel“ Sylt abrechnet. 34 Jahre nach Veröffentlichung des Songs machte es sich an Pfingsten Anfang Juni eine Gruppe von 50 bis 90 Punker:innen im Sylter Ortsteil Westerland vor dem Brunnen mit der Statue „Dicke Wilhelmine“ bequem.

Seitdem reisten immer wieder Punks günstig mit dem 9-Euro-Ticket an und ab. Da sich Menschen vor Ort aber von den Feiernden belästigt fühlten und für das kommende Wochenende erneut damit gerechnet wird, dass Punks anreisen, reagierte die Stadt Sylt einem Bericht des „Hamburger Abendblattes“ zufolge mit baulichen Maßnahmen.

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Der Wilhelminenbrunnen in Westerland wurde von der Verwaltung mit einem Zaun abgesperrt. Der Wasserstand des Brunnens wurde zudem verringert, die Anlage bedürfe einer Reparatur.

Zuvor hatten Punks die Anlage zum Baden und teilweise auch als Toilette zweckentfremdet. Auf einem am Pfingstwochenende 2022 aufgenommenen Video ist zu sehen, wie jemand mit einer Luftmatratze im Brunnen treibt.

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In der Nähe des Brunnens wurde außerdem eine Betonmauer vor einer Unterführung neben einem Crêpes-Stand errichtet. Der Sylter Bürgermeister Nikolas Häckel erklärte dem „Hamburger Abendblatt“ dazu: „Die Absperrung dient dem Schutz von Privateigentum und Vermeidung der Nutzung als Abort.“

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Der Platz mit dem Brunnen liegt in einer Fußgängerzone mit Restaurants und Geschäften. Der Westerländer Gastronom Mickey Schreiber eröffnete im Februar 2020 das Restaurant Cropino direkt am Brunnen. Schreiber nach sei die Situation zwischen Montag und Mittwoch eher ruhig und spitze sich dann ab dem Anreisetag Donnerstag zu, bevor Freitag und Samstag die Party ausbreche.

Restaurants fürchten um ihr Geschäft

„Eigentlich könnte ich den Laden auch gleich dicht machen“, sagte Schreiber dem „Hamburger Abendblatt“. „Wenn da draußen am Brunnen hundert Leute sind, die rumschreien, will auf meiner Terrasse kein Gast mehr sitzen.“ Die meisten der Punks seien friedlich, es sei aber auch schon zu Schlägereien gekommen. Er habe bereits das Gespräch mit den Punks gesucht, doch der ständige Wechsel aus an- und abreisenden Punks mache den Dialog schwer. Die „völlig überforderte“ Polizei reagiere dem Eindruck Schreibers nach „eher genervt“ auf die Beschwerden der Gewerbetreibenden.

So stehen Westerland und Sylt nun vor ihrem vierten Wochenende mit Punks. Am Donnerstagmittag tagte in Westerland ein runder Tisch aus Bürgermeister, Ordnungsamt, Polizei und Tourismusvertreter, um eine Lösung für das Problem zu finden. Weitere Maßnahmen wurden bisher nicht bekannt. Es bleibt abzuwarten, was die Mauer und der Zaun bringen werden.

Womöglich weichen die Punks auch auf einen anderen Ort aus. Das 9-Euro-Ticket wird es auch in den Monaten Juli und August noch geben.

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