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Urlaubsstimmung in einem Restaurant in Palma.

© Clara Margais/dpa

„Ohne Urlauber stirbt die Insel“: Mallorca lockt Touristen mit einer Corona-Versicherung

Mallorca und die anderen balearischen Inseln geben Touristen wegen Corona eine Sicherheitsgarantie. Die Regeln vor Ort sind weiter streng.

In diesem Sommer geht es für Mallorca, Europas meistbesuchte Ferieninsel, ums Überleben. Im vergangenen Corona-Jahr brach die Zahl der ausländischen Urlauber um nahezu 90 Prozent ein. Viele Hotels und Restaurants stehen vor dem Aus, wenn die Insel es jetzt nicht schaffen sollte, wieder viel mehr Touristen anzulocken. „Ohne Urlauber stirbt die Insel“, sagen die Mallorquiner, die ihren Wohlstand vor allem dem Tourismus verdanken.

Deshalb will Mallorca Besucher nun mit einer großen Sicherheitsgarantie locken: Kernpunkt ist eine kostenlose Corona-Versicherung für alle Urlauber. Diese Covid-Police soll Extrakosten abdecken, die Feriengästen im Falle einer Infektion und eines Quarantäneaufenthaltes auf der Insel entstehen. Diese Garantie soll für Feriengäste auf Mallorca sowie den kleineren balearischen Inseln Ibiza, Menorca und Formentera gelten.

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„Die Balearische Regierung stellt für alle Urlauber, die diesen Sommer auf die Inseln kommen, eine Versicherung bereit“, heißt es in einer Mitteilung der regionalen Ministerpräsidentin Francina Armengol. Nach den bisher bekannt gewordenen Informationen sind mit der Police zum Beispiel Kosten abgedeckt, die für ein neues Flugticket fällig werden, weil der eigentlich gebuchte Heimatflug wegen einer Infektion nicht angetreten werden kann.

Inbegriffen ist die Unterbringung im Quarantänehotel

Auch ärztliche Behandlungskosten vor Ort, soweit diese nicht über die europäische Krankenversicherungskarte abgerechnet werden können. Zudem ist eine eventuell notwendige Unterbringung in einem der medizinisch ausgestatteten Quarantänehotels auf Mallorca oder den Nachbarinseln inbegriffen.

Dass die Corona-Gefahr auch auf Mallorca noch nicht vorüber ist, spiegelt sich in der Tatsache, dass sich derzeit zwölf ausländische Touristen im Quarantänehotel „Palma Bay“ in der Inselhauptstadt Palma befinden.Über Ostern waren dort sogar 30 Touristen untergebracht, darunter befanden sich 27 Deutsche.

Menschen sonnen sich am Strand von Arenal.
Menschen sonnen sich am Strand von Arenal.

© Clara Margais/dpa

Im März, mit dem Ende des Lockdowns für Handel und Gastronomie, war auf Mallorca der internationale Tourismus wieder angelaufen. Allerdings vergleichsweise zaghaft: 62 000 internationale Urlauber kamen im ersten Frühlingsmonat – rund 44 000 davon waren Deutsche. Die Hoffnung ist, dass es jeden Monat mehr werden.

Zwar rechnet die Branche auch 2021 noch nicht mit einem normalen Urlaubsjahr wie etwa 2019, als insgesamt zehn Millionen internationale Feriengäste kamen. Doch wenn wenigstens 50 Prozent dieser Gästezahl erreicht werde, sei man schon zufrieden, heißt es.

Auf Werbetour durch Deutschland

„Wir sind eine der sichersten Regionen Europas“, sagt Tourismusminister Iago Negueruela, der gerade zusammen mit der balearischen Ministerpräsidentin Armengol in Deutschland auf Werbetour war und hier das neue Sicherheitskonzept Mallorcas vorstellte. In der Tat kann sich die Corona-Bilanz Mallorcas sehen lassen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag nach Angaben der örtlichen Behörden zuletzt bei 23 Fällen pro 100.000 Einwohner. Dies ist sehr viel weniger als zum Beispiel in Deutschland, Österreich, Luxemburg oder der Schweiz. Trotzdem gelten auf der Insel weiterhin strenge Regeln, um die Lage unter Kontrolle zu halten und den bisherigen Erfolg nicht zu gefährden.

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Die Strände sind ab 21 Uhr geschlossen

So gilt weiterhin eine nächtliche Ausgangsbeschränkung von 23 bis 6 Uhr. Die Gastronomie darf bisher nur die Außenterrassen bewirtschaften, auf denen maximal vier Personen an einem Tisch sitzen dürfen und nicht geraucht werden darf. Die Strände sind ebenfalls ab 21 geschlossen, um abendliche Trinkgelage zu unterbinden.

Und es bleibt bei der Pflicht für alle ausländischen Einreisenden, einen negativen PCR-Test vorzuweisen. Diese Pflicht dürfte erst enden, wenn der europäische Impfpass in Kraft ist. Dieser wird wenigstens die Urlaubsreisen für jene erleichtern, die dann als „3-G-Personen“ gelten: Geimpfte, Genesene und frisch Getestete.

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