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Fahrerlose U-Bahn

© dpa

Nürnberg: Erste fahrerlose U-Bahn Deutschlands eingeweiht

Nichts mit Eisenbahnromantik - die U-Bahn 2008 wird automatisch gesteuert und braucht keinen Fahrer mehr. Mit zwei Jahren Verspätung wurde die erste fahrerlose U-Bahn in Nürnberg eingeweiht. Sie wartet mit allerlei technischen Kunststücken auf.

Mit zweijähriger Verzögerung hat am Samstag Deutschlands erste vollautomatisch betriebene U-Bahn in Nürnberg ihren Betrieb aufgenommen. Vor rund 1000 Bürgern und Festgästen gab Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) symbolisch die Strecke frei. Die High-Tech-Bahn hatte ursprünglich schon im Jahr 2006 fahren sollen. Der Starttermin war aber wegen technischer Probleme immer wieder verschoben worden.

Zuvor hatte sich Tiefensee bei einer Testfahrt von der neuen fahrerlosen U-Bahn beeindruckt gezeigt: "Wir werden das System künftig exportieren. Hochtechnologie in Verbindung mit Verkehr - das brauchen wir." Auch das Fahrgefühl mit dem Computer-gesteuerten Triebwagen habe ihn überzeugt: "Das war ein weiches Anfahren und eine starke Beschleunigung."

Automatischer Stopp, wenn jemand auf's Gleis fällt

Bei den neuen U-Bahnen ersetzen eine Vielzahl von Computern entlang der Strecke, im Stellwerk und der zentralen Serviceleitstelle den Fahrer. Überwacht wird die Zugsteuerung wiederum von der automatischen Zugsicherung, einer Art virtuellem Kontrolleur. In den Bahnhöfen sorgt zudem eine Hinderniserkennung im Gleisbett dafür, dass die U-Bahn rechtzeitig zum Stehen kommt, falls jemand aufs Gleis gestürzt ist. Speziell ausgestattete Türen sollen auch verhindern, dass Fahrgäste oder Gegenstände beim automatischen Schließen eingeklemmt werden.

Für weltweites Aufsehen sorgt die Nürnberger Automatik-U-Bahn vor allem wegen einer technischen Besonderheit: Erstmals teilen sich computergesteuerte Züge eine Teilstrecke mit konventionellen gesteuerten Zügen. Bisher werden fahrerlose U-Bahnen, etwa in Lyon oder London, nur auf abgeschotteten Strecken eingesetzt. Der sogenannte Mischbetrieb galt bislang als zu riskant.

Die Nürnberger Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG) verspricht sich von der fahrerlosen U-Bahn einen flexibleren Einsatz der Züge und Personaleinsparungen. (ut/dpa)

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