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Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, erklärt den Sieg über Covid-19 und eine Lockerung der Präventivmaßnahmen.

© -/KCNA/KNS/dpa

Nordkorea und Corona: Als Kims Schwester von dessen „Fieberfall“ erzählt, bricht das Publikum in Tränen aus

Kurz nachdem Kim Jong Un den Sieg über Corona erklärt hat, hält seine Schwester eine Rede. Als sie die Infektion des Bruders anspricht, weinen Zuschauer.

Unzählige Menschen sitzen mit leidvoller Mine in einem Saal, eng an eng, und wischen sich Tränen aus dem Gesicht: Es sind skurrile Szenen, die jüngst im nordkoreanischen Fernsehen zu sehen waren.

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Das US-amerikanische Newsportal „NK News“ teilte auf Twitter ein Video der Schwester des nordkoreanischen Führers Kim Jong Un, Kim Yo Jong, in dem diese zum ersten Mal eine Rede hält.

Als sie sagt, ihr Bruder Kim Jong Un habe während des kurzzeitigen Covid-19-Ausbruchs in Nordkorea Fieber gehabt, und den südkoreanischen Behörden mit „Vernichtung“ droht, beginnen die Menschen im Publikum zu weinen.

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Später warnt sie die „kleinen südkoreanischen Behörden“ vor einer „starken Racheaktion“, falls diese weiterhin „gefährlichen Scheiß machen, der das Virus in unser Land einschleppen könnte“. Währenddessen schwenkt die Kamera auf Soldaten, die Menge beginnt nach den Äußerungen zu jubeln.

Nordkorea will Coronavirus ausgerottet haben

Vor drei Monaten war es erstmals zu bestätigten Fällen von Corona-Ausbrüchen in Nordkorea gekommen. Nun will man das Virus jedoch bereits besiegt haben.

Machthaber Kim Jong Un habe feierlich den Sieg im Kampf um die Ausrottung des „neuen Coronavirus“ erklärt, berichteten die staatlich kontrollierten Medien am Donnerstag.

Kim Jong Un und seine Schwester Kim Yo Jong.
Kim Jong Un und seine Schwester Kim Yo Jong.

© Korea Summit Press Pool/Pool via Reuters/File Photo

Kim habe die Erklärung am Mittwoch in Pjöngjang bei einem nationalen Treffen zu den Maßnahmen gegen die Epidemie gemacht. Die Kampagne gegen das Virus sei nun abgeschlossen, doch müsse Nordkorea weiter wachsam sein und die Grenzgebiete wirksam überwachen, wurde er zitiert.

Seit fast zwei Wochen meldete das Land keine neuen Krankheits- oder Verdachtsfälle, die im Zusammenhang mit dem Ausbruch stehen. Es war nach wie vor unklar, wie viele Corona-Infektionen es tatsächlich gegeben hat.

Das streng abgeschottete Land hatte Mitte Mai zum ersten Mal offiziell Infektionen mit dem Krankheitserreger bestätigt und von einem epidemischen Ernstfall gesprochen. Allerdings sprach es seitdem von „Fieberfällen“. Eigenen Angaben zufolge wurden seit Ende April fast 4,8 Millionen solcher Fälle verzeichnet. Es habe 74 Todesopfer gegeben.

Experten gehen davon aus, das Nordkorea über keine ausreichenden Test-Kapazitäten verfügt. Nach eigenen Angaben schickten die Behörden jedoch „mobile anti-epidemische“ Teams sofort in diejenigen Regionen, in denen „Fieberfälle“ vorgekommen seien, um dort PCR-Tests und Antikörpertests zur Ursache des Symptoms durchzuführen. (dpa)

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