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In den USA gibt es 2019 bereits mehr als 1020 Fälle.

© Owen Humphreys/PA Wire/dpa

New York kämpft gegen Masern: Keine religiösen Ausnahmen bei Impfpflicht mehr

Der Bundesstaat New York verzeichnet seit dem Herbst besonders viele Masern-Fälle. Dass es keine Ausnahmen bei der Impfpflicht mehr geben soll, ist umstritten.

Angesichts der schweren Masern-Epidemie schafft der US-Bundesstaat New York Ausnahmen von der Impflicht aufgrund religiöser Motive ab. Beide Kammern des Parlaments des Bundesstaates stimmten am Donnerstag (Ortszeit) mehrheitlich für diese Maßnahme. Der demokratische Gouverneur Andrew Cuomo hat angekündigt, das Gesetz unterzeichnen zu wollen.

Der Bundesstaat ist seit dem vergangenen Herbst von einem schweren Masern-Ausbruch betroffen. Besonders viele Erkrankungen gibt es im New Yorker Stadtteil Brooklyn und im Landkreis Rockland. In beiden Gebieten leben zahlreiche orthodoxe Juden, die aus religiösen Gründen die Impfung ablehnen.

Zwar gibt es in New York wie in fast allen US-Bundesstaaten eine Reihe verpflichtender Impfungen für Schulkinder. Bisher wurden aber Ausnahmen aus medizinischen oder religiösen Gründen zugelassen. New York ist nun einer der wenigen Bundesstaaten, welche religiöse Motive nicht mehr als Grund für eine Ausnahme akzeptieren.

Die Maßnahme ist aber umstritten. Der republikanische Senator Andrew Lanza verwies auf die im ersten Verfassungszusatz verankerte Religionsfreiheit. "Ich denke, das geht einen Schritt zu weit." Mit der Maßnahme werde die Religionsfreiheit eingeschränkt. In den USA sind in diesem Jahr bereits mehr als 1020 Fälle von Masern-Erkrankungen registriert worden. Das ist die höchste Zahl seit 1992. Dass die hochansteckende Erkrankung sich in jüngster Zeit wieder verbreitet, liegt insbesondere an der impffeindlichen Bewegung der sogenannten Anti-Vaxxer, die in den USA besonders stark ist. (AFP)

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