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In Indianapolis erschoss ein 19-Jähriger am Freitag acht Menschen und sich selbst.

© Jeff Dean/AFP

Neun Menschen starben in Fedex-Paketzentrum: Todesschütze von Indianapolis war 19-jähriger Ex-Mitarbeiter

Am Freitag erschoss ein Angreifer acht Mitarbeiter eines Paketzentrums von Fedex in Indianapolis und sich selbst. Die Gründe sind der Polizei noch unklar.

Bei dem Angreifer, der in einem Verteilzentrum des Paketdienstes Fedex in Indianapolis acht Menschen erschoss, handelt es sich um einen 19-jährigen Ex-Mitarbeiter. Die Polizei der US-Großstadt gab am Freitag die Identität des Schützen bekannt, der sich nach der Attacke offenbar selbst erschossen hatte. „Die Person wurde als der 19 Jahre alte Brandon Hole identifiziert“, sagte der Vize-Polizeichef von Indianapolis, Craig McCartt.

Demnach arbeitete Hole zuletzt im vergangenen Jahr in dem Fedex-Verteilzentrum nahe des Flughafens der Hauptstadt des Bundesstaates Indiana im Mittleren Westen. Unklar war zunächst, ob er von Fedex entlassen worden war.

McCartt betonte mit Blick auf ein mögliches Motiv, die Polizei untersuche nach wie vor, was zu der Schusswaffenattacke am späten Donnerstagabend geführt habe. Der 19-Jährige war der Polizei bekannt, nähere Angaben machte McCartt dazu aber nicht. Bei der Schusswaffenattacke mit einem Gewehr waren acht Menschen getötet und sieben weitere verletzt worden.

US-Präsident Joe Biden sprach von einer weiteren „Tragödie“ und teilte mit, er lasse die Flaggen an Bundesgebäuden auf halbmast setzen - „nur zwei Wochen, nachdem ich zuletzt eine solche Anordnung gegeben habe“. Er forderte den US-Kongress erneut dazu auf, Waffengesetze zu verschärfen. „Zu viele Amerikaner sterben jeden einzelnen Tag durch Waffengewalt“, sagte er laut Mitteilung. „Waffengewalt ist eine Epidemie in Amerika. Aber wir sollten das nicht akzeptieren. Wir müssen handeln.“

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Vize-Polizeichef McCartt sagte dem Sender CNN, Polizisten seien zu der Fedex-Halle ausgerückt, als von dort Schüsse gemeldet worden seien. Als sie auf den mutmaßlichen Schützen getroffen seien, habe dieser sich das Leben genommen. In der Halle und auf dem Parkplatz davor hätten die Polizisten insgesamt acht Tote entdeckt.

McCartt berichtete weiter, der mit einem Gewehr bewaffnete Mann habe zunächst auf dem Parkplatz das Feuer eröffnet und sei dann in die Halle eingedrungen, dort aber nicht weit gekommen. Der gesamte Vorfall habe insgesamt nur ein bis zwei Minuten gedauert. Im vergangenen Jahr habe die Polizei eine Waffe von ihm beschlagnahmt. Viele Fragen seien weiterhin offen.

Zwei Mitarbeiter wollten Feierabend machen, als sie den Schützen entdeckten

Zwei Mitarbeiter der Fedex-Einrichtung wollten nach eigenen Angaben gerade Feierabend machen, als sie mehrere Schüsse hörten und einen Mann mit einer Waffe sahen. Er selbst habe keine Schüsse auf Menschen gesehen, sagte einer der beiden dem örtlichen Sender Wish-TV. „Aber nachdem ich die Schüsse gehört hatte, sah ich einen leblosen Körper auf dem Boden hinter einem Fahrzeug.“ Glücklicherweise sei er weit genug entfernt gewesen, so dass der Schütze ihn nicht bemerkt habe.

Fedex sprach auf Twitter von einem „tragischen“ Ereignis. „Sicherheit ist unsere oberste Priorität und unsere Gedanken sind bei all denen, die betroffen sind. Wir arbeiten daran, mehr Informationen zu sammeln, und kooperieren mit den Ermittlungsbehörden.“

In den USA kommt es regelmäßig zu tödlichen Zwischenfällen mit Schusswaffen, die dort verhältnismäßig leicht zu kaufen sind. Anfang April hatte ein Schütze in Kalifornien vier Menschen getötet, darunter einen neunjährigen Jungen.

Am 22. März hatte ein Schütze im Bundesstaat Colorado zehn Menschen in einem Supermarkt getötet. Wenige Tage zuvor waren in drei Massage-Salons in und um Atlanta im US-Bundesstaat Georgia acht Menschen erschossen worden. Nach den Schussattacken ist die politische Debatte über schärfere Gesetzgebung neu aufgeflammt.

US-Präsident Biden hatte erst vergangene Woche neue Maßnahmen zur Eindämmung der Schusswaffengewalt in dem Land angeordnet. Für bedeutsame Verschärfungen des Waffenrechts braucht er aber Mehrheiten im Kongress. Die konservativen Republikaner stemmen sich seit Jahren gegen Gesetzesverschärfungen. (AFP, dpa)

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