zum Hauptinhalt
Jubel über das Ergebnis der Schweizer Volksabstimmung in einem Lokal in Bern.

© Peter Schneider/Keystone/dpa

Nachzügler in Westeuropa: Schweizer stimmen deutlich für Ehe für alle

In Umfragen hatte sich das Ergebnis abgezeichnet, nach einer Volksabstimmung ist nun klar: Auch in der Schweiz sind bald gleichgeschlechtliche Ehen möglich.

Als eines der Schlusslichter in Westeuropa erlaubt die Schweiz nun auch die Ehe für alle. Der Vorstoß von Kritikern, die dies verhindern wollten, ist am Sonntag bei einer Volksabstimmung gescheitert. Nach einer ersten Hochrechnung des Umfrageinstituts gfs.bern eine halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale stimmten 64 Prozent für die Ehe für alle. Bei einer Fehlermarge von drei Prozent war klar, dass sich das Ergebnis nicht mehr entscheidend ändern kann. Wann die Gesetzesänderung in Kraft tritt, muss die Regierung noch festlegen.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Die Gegner aus dem konservativen Lager hatten vergeblich versucht, mit Fotos von weinenden Kindern Stimmung zu machen. Es gehe nicht nur um die Paare, sondern auch das Wohl der Kinder. Sie behaupteten ohne wissenschaftliche Grundlage, dass Kinder es in sogenannten Regenbogenfamilien schwer hätten. Ihnen geht es besonders gegen den Strich, dass diese Paare nun Kinder adoptieren dürfen und lesbische Frauen Zugang zur Samenspende haben.

Seit 1942 wird Homosexualität in der Schweiz nicht mehr bestraft. Allerdings führten zahlreiche regionale Polizeistellen teils noch bis in die 90er Jahre sogenannte "Schwulenregister". Anfang 2020 wurde Homophobie in der Schweiz unter Strafe gestellt, das Schweizer Parlament fasste dann auch einen Beschluss zugunsten der Ehe von Homosexuellen. (dpa/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false