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Im bayerischen Georgenberg liegen die Reste eines VW Käfers neben dem möglichen Ablageort einer Mädchenleiche.

© dpa/Armin Weigel

Update

Nach zweitägiger Grabung: Ermittler werten Funde im Fall Monika Frischholz aus

Bei der Grabung in der Oberpfalz haben Ermittler mehrere Gegenstände sichergestellt. Der gefundene VW Käfer hat mit dem Fall eher nichts zu tun.

Nach der zweitägigen Grabung bei der Suche nach der vermissten Schülerin Monika Frischholz aus der Oberpfalz prüfen die Ermittler ihre Ergebnisse. Es seien mehrere Gegenstände sichergestellt worden, die nun untersucht werden müssten, sagte Polizeisprecher Florian Beck am Mittwoch. Es sei noch unklar, ob sie mit dem Verschwinden des Mädchens in Zusammenhang stehen.

Neben einem Auto und viel Unrat hätten die Beamten auch Stofffetzen ausgegraben. Die Arbeiten an der Grube seien aller Voraussicht nach beendet. 20 Einsatzkräfte hatten am Montag und Dienstag an einem Waldrand nahe Flossenbürg ein etwa 50 Quadratmeter großes Areal abgesucht, das etwa zwei Meter tief ausgehoben wurde. Der gefundene VW Käfer stehe ersten Erkenntnissen nach eher nicht mit dem Fall im Zusammenhang, sagte Beck. Es sei ein Autokennzeichen bei dem Fahrzeugwrack gefunden worden, sagte der Sprecher. Dieses stamme aus Nordbayern. Die Ermittlungen zum Fahrzeughalter dauerten noch an. Es sei durchaus möglich, dass das Auto einfach zur Entsorgung vergraben worden sei.

Außerdem stießen die Ermittler auf kleine Knochenteile, bei denen es sich nach ersten Untersuchungen aber vermutlich um Tierknochen handeln dürfte. Tiefergehende Analysen dazu könnten mehrere Tage oder auch Wochen dauern, hieß es.

Der Fundort des Wagens, vermutlich ein VW Käfer, liege direkt an einem Forst, wie es weiter hieß. Stück für Stück hätten mehr als 20 Einsatzkräfte am Montagnachmittag mit Schubkarren, Schaufeln und Händen das Fahrzeug freigelegt. Demnach sind auch Bäume gefällt worden, um das Auto aus der Grube heben zu können.

"Wir werden nicht aufgeben"

Jahrzehnte nach dem Verschwinden der damals zwölfjährigen Schülerin Monika Frischholz hatte die Polizei am Montag in der Oberpfalz mit Grabungen an einem möglichen Ablageort der Leiche begonnen. Monika Frischholz gilt seit fast 43 Jahren als vermisst. Den Erkenntnissen nach hatte die Schülerin am 25. Mai 1976 nachmittags ihr Elternhaus verlassen, um einen jungen Mann zu treffen. Wenig später verlor sich ihre Spur.

Durch Zeugenaussagen aus der damaligen Zeit, aber auch durch neue Hinweise, konnte die Polizei den Fußweg des Mädchens in Teilen nachverfolgen und einen Ort südlich von Flossenbürg - der Grenze zu Tschechien - ausmachen, an dem die vermisste Schülerin begraben liegen könnte. Ende vergangenen Jahres erhielten sie einen neuen Hinweis, der ein Tötungsdelikt nahelegte. Daraufhin rollten die Beamten den Fall wieder auf.

Der Bekannte, mit dem sich Monika treffen wollte, sei damals angehört worden, sagte der Polizeisprecher. Es habe keinen Verdacht gegen ihn gegeben. Nähere Auskünfte über die Erkenntnisse, die zum Grabungsort geführt haben, teilte die Polizei mit Blick auf das laufende Verfahren nicht mit.

„Wir wissen noch nicht, was uns erwartet“, hatte Kriminalhauptkommissar Armin Bock vor Beginn der Grabungen am Montagmorgen gesagt. „Egal jedoch, wie diese erste Untersuchung verlaufen wird: Wir werden nicht aufgeben!“ Primäres Ziel sei für alle beteiligten Einsatzkräfte das allem Anschein nach getötete Mädchen zu finden, sagte Bock.

Zeugen, die sich bis jetzt noch nicht gemeldet haben, bat die Polizei um „sachdienliche Hinweise“ zur Aufklärung des Mordes. Vom Bayerischen Landeskriminalamt war eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt worden - für Mitteilungen, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen. Sie soll nach wie vor motivieren, Informationen an die Polizei weiter zu geben, wie es hieß. (dpa)

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