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Polizei im Einsatz (Symbolbild).

© dpa

Mutmaßlich rassistische Tat in Dresden: Mann tritt Vierjährigen von Dreirad

In Dresden ist es zu einem verstörenden Zwischenfall gekommen: Ein Mann griff ein Kleinkind an – wohl aus rassistischen Motiven, der Staatsschutz ermittelt.

In Dresden ist am Dienstag ein vierjähriger arabisch-stämmiger Junge angegriffen und verletzt worden. Ein Unbekannter habe ihn von seinem Dreirad getreten, teilte die Polizeidirektion in Dresden am Freitag mit.

Das Kind sei in Begleitung seiner tunesischen Mutter (31) auf einem Dreirad den Fußweg entlanggefahren. Als es an einem älteren Mann vorbeifuhr, soll dieser gegen das Dreirad des Kindes getreten haben. Der vierjährige Junge sei zu Fall gekommen und leicht verletzt worden, hieß es. Der Mann, der mit einem rotbraunen Anorak und einer schwarzen Hose bekleidet war, habe den Tatort verlassen.

Der Ausländerrat Dresden geht von einem mutmaßlich rassistischen Motiv des Täters aus. Inzwischen habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Der Vorfall habe sich in unmittelbarer Nähe der interkulturellen Kindertagesstätte „Kleiner Globus“ ereignet. Der Junge soll mit seiner Mutter auf dem Heimweg gewesen sein. Die Mutter versuchte dem Ausländerrat zufolge den Mann anzusprechen und zu stoppen. Ein junger Mann sei ihr zu Hilfe gekommen. Der Angreifer habe sich jedoch schnell vom Ort des Geschehens entfernt.

Der Dresdener Ausländerrat, der Träger der Kita des Jungen ist, zeigte sich empört: „Es ist unerträglich, dass in Dresden ein Klima herrscht, dass sich eine rassistische Gewalttat gegen eines der verwundbarsten Mitglieder unserer Gesellschaft richtet: ein Kind.“

Berüchtigte rechte Szene in Dresden

Dresden steht wegen seiner rechten Szene unter besonderer Beobachtung. Dort war Pegida gestartet, noch immer demonstrieren jeden Montag Menschen für die rassistische und menschenfeindliche Bewegung.

Zuletzt hatte ein Busfahrer der Stadt für Schlagzeilen gesorgt: Er hatte an seinem Bus das Schild „Diesen Bus steuert ein Deutscher (sic!) Fahrer“ angebracht. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) reagierten prompt auf den Vorfall. Der Mann dürfe künftig nicht mehr auf den Linien der DVB als Fahrer tätig sein, hieß es.

Ein junger Dresdner, der auf das Schild aufmerksam gemacht hatte und ein Foto davon getwittert hatte, wird seither bedroht. Zudem gibt es Beschimpfungen: „Du versiffte linke Sau“ hieß es auf Twitter, sowie „Bring dich selber um“. (epd, dpa, Tsp)

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