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Der Hauptangeklagte (r) sitzt am 21. Juni neben seinem Anwalt Leonhard Kaiser im Verhandlungssaal des Landgerichts Kaiserslautern.

© Uwe Anspach/dpa-Pool/dpa

„Mit zehn oder elf habe ich alles geschossen, was bei uns rumlief“: Angeklagter im Polizistenmord-Prozess schildert Jagd-Leidenschaft

Ihm wird vorgeworfen, zwei Polizisten in der Pfalz erschossen zu haben, um Jagdwilderei zu verdecken. Nun hat der Hauptangeklagte seinen Lebenslauf beschrieben.

Im Mordprozess um die tödlichen Schüsse auf zwei Polizisten nahe Kusel in der Pfalz hat der Hauptangeklagte ausführlich über seinen Lebenslauf und seine Leidenschaft für die Jagd ausgesagt. Er habe bereits im Alter von sechs Jahren das Schießen von seinem Vater beigebracht bekommen. Ein Freund des Vaters habe ihn dann einige Jahre später das erste Mal auf Wildschweine schießen lassen.

„Mit zehn oder elf habe ich alles geschossen, was bei uns rumlief“, sagte der aus Neunkirchen im Saarland stammende Mann am Montag vor dem Landgericht Kaiserslautern.

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Mit 16 Jahren habe er dann offiziell den Jagdschein gemacht. Allein im ersten halben Jahr danach habe er bei seinem Onkel 48 Rehe geschossen. „Mir hat das gefallen“, sagte er. Vor Gericht sagte der angeklagte Deutsche zudem aus, er habe sich beim Nachladen später eine besondere Technik angeeignet, „weil ich schnell sein wollte“.

Vorwurf: Mord, um Jagdwilderei zu verdecken

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-Jährigen vor, Ende Januar eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und einen 29 Jahre alten Polizeikommissar bei einer nächtlichen Fahrzeugkontrolle ermordet zu haben, um Jagdwilderei zu verdecken.

Die Gewalttat sorgte bundesweit für Entsetzen. Einem 33 Jahre alten Komplizen wirft die Anklagebehörde versuchte Strafvereitelung vor. Er soll beim Spurenverwischen geholfen haben. Der Prozess startete am 21. Juni. Im Laufe der Sitzung wurden am Montag noch Aussagen aus der Gerichtsmedizin erwartet. (dpa)

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