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Der Betriebsbahnhof Deutzer Feld in Köln. Hier hat die Polizei mutmaßlich einen Sprengsatz gefunden.

© Imago

Mit Nägeln, Schrauben und Schwarzpulver gefüllt: Kölner Polizei findet „möglichen Sprengsatz“ an Deutzer Bahnhof

In der Nacht zu Samstag hatte die Polizei den Bahnhof Köln-Deutzerfeld weiträumig abgesperrt. Spezialisten sollen den verdächtigen Gegenstand entschärft haben.

In einem abgestellten Zug in Köln hat die Polizei in der Nacht zu Samstag einen „möglichen Sprengsatz“ entdeckt. Zunächst hatte die Polizei von einem verdächtigen Gegenstand gesprochen. Später stellte sich heraus, dass er mit Nägeln, Schrauben und Schwarzpulver wie aus Silvesterböllern gefüllt war.

Ob er auch hätte explodieren können, werde aber erst noch untersucht, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Es sei daher voreilig, von einer Bombe zu sprechen.

Der Fund wurde in einem abgestellten Zug am Bahnhof Deutzerfeld gemacht, einem reinen Betriebsbahnhof, an dem keine Fahrgäste ein- und aussteigen. Er sei weiträumig abgesperrt worden, teilte die Polizei mit. Das Areal werde noch nach möglichen weiteren verdächtigen Gegenständen durchsucht, sagte ein Polizeisprecher dem Nachrichtensender ntv.

„Polizistinnen und Polizisten durchsuchen jetzt mit Unterstützung von Sprengstoffspürhunden die hier bereitgestellten Bahnen.“ Der Einsatz könne erst beendet werden, wenn zu 100 Prozent klar sei, dass kein weiterer verdächtiger Gegenstand deponiert sei.

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Die „Bild“-Zeitung berichtete, eine Reinigungskraft habe in dem Zug-Depot Köln-Deutzerfeld eine Bombe entdeckt, die in einem Karton versteckt gewesen sein solle. Dieser sei von Spezialisten geröntgt und der selbst gebastelte Sprengsatz vor Ort unschädlich gemacht worden.

Die Bombe sei nach ersten Ermittlungen „umsetzungsfähig“ gewesen und hätte durch die Splitterwirkung schwerste Verletzungen bei Passagieren verursachen können. Es sei noch unklar, ob es sich um einen missglückten Terror-Anschlag handele oder ob etwa eine Drohung oder Erpressung der Hintergrund sei. Es könne sein, dass der Sprengsatz erst abends an der Endstation deponiert worden sei, um ihn mit großer Symbolkraft am nächsten Tag, dem Tag der Deutschen Einheit, zu zünden.

Bei den Ermittlungen seien sowohl die Kriminalpolizei als auch der Staatsschutz involviert, so der Sprecher. „Bild“ zufolge handelte es sich bei dem Zug um eine Regionalbahn, die am Freitag von Gummersbach nach Köln gefahren war.

Spezialisten der Bundespolizei hätten den entschärften und damit transportfähigen Gegenstand in den frühen Morgenstunden in einen gesicherten Bereich gebracht. Dort liefen derzeit Untersuchungen zu dessen genauer Zusammensetzung. Angaben zur möglichen Gefährlichkeit könnten erst nach der Begutachtung der Sachverständigen des Landeskriminalamtes NRW erfolgen. (dpa, Reuters)

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