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Ermittler durchsuchen eine Parzelle auf dem Campingplatz in Lügde.

© Guido Kirchner/dpa

Missbrauchs-Fall Lügde: Neuer Beschuldigter seit Februar im Blick der Ermittler

Der 57-Jährige war „von Anfang an“ im Blick der Ermittlungskommission gewesen. Mit einem der Hauptangeklagten war er offenbar gut befreundet.

Der neue Beschuldigte im Fall des jahrelangen Missbrauchs von Kindern in Lügde ist bereits seit Februar im Fokus der Ermittler gewesen. Das teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) den Mitgliedern des Innenausschusses in einem Schreiben mit, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor berichtet

Der 57-Jährige sei „von Anfang an“ im Blick der Ermittlungskommission „Eichwald“ gewesen, so Reul. Unter anderem „aufgrund der gemeinsamen Meldeadresse mit einem der Hauptbeschuldigten und der mit diesem in der Vergangenheit geteilten Parzelle und seiner polizeilichen Vorgeschichte“, hieß es in dem Schreiben.

Der 57-Jährige soll nach Informationen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ gut mit Mario S. befreundet gewesen sein, einem der beiden Angeklagten im Missbrauchsprozess. Demnach teilten sich die beiden Männer von 2010 bis 2015 dieselbe Parzelle auf dem Campingplatz. Auch sollen beide unter der gleichen Adresse gemeldet sein. Laut „Spiegel“ war im vergangenen Jahr gegen den 57-Jährigen ermittelt worden, nachdem eine 15-Jährige ihn wegen Vergewaltigung angezeigt hatte. Ende Oktober sei das Verfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt worden.

Wie Innenminister Reul schrieb, wurde im Februar zwar eine „Spurenakte“ zu dem Mann angelegt - einen konkreten Verdacht hätten die Ermittler „trotz dieser Vorerkenntnisse“ aber erst jüngst mit der Aussage eines Kindes bekommen. Unmittelbar darauf hätten Durchsuchungen der Parzelle und der Wohnung begonnen. Der Mann ist auf freiem Fuß. (dpa)

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