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Vor dem Lübecker Landgericht hat der Vergewaltigungs-Prozess gegen einen 30-jährigen Mann aus dem Irak begonnen.

© Markus Scholz/dpa

Lübeck: Prozess gegen mutmaßlichen Serienvergewaltiger beginnt mit Geständnis

Ein aus dem Irak stammender Mann steht in Lübeck wegen zwei vollendeter und zwei versuchter Vergewaltigungen vor Gericht. Zu Beginn gesteht er die Taten.

Mit einem Geständnis hat vor dem Lübecker Landgericht der Prozess gegen einen mutmaßlichen Serienvergewaltiger begonnen. Der heute 30-Jährige gab die ihm zur Last gelegten Taten zu. Angeklagt sind zwei versuchte und zwei vollendete Vergewaltigungen.

„Ich gebe zu, dass ich das, was mir vorgeworfen wird, getan habe, und ich weiß, dass das etwas Schlimmes war“, ließ der aus dem Irak stammende Angeklagte am Dienstag über seinen Verteidiger erklären. „Ich hatte viel getrunken und auch Haschisch und Marihuana geraucht. Dadurch habe ich die Kontrolle verloren“, sagte der heute 30-Jährige vor Gericht. Immer sonntags zwischen 5.30 und 6.00 Uhr hatte der Mann laut Anklage nach Discobesuchen wahllos Frauen brutal angegriffen.

„Er hat meinen Kopf mit voller Wucht auf den Boden geschlagen. Ich habe mich dann bewusstlos gestellt“, sagte sein erstes Opfer, eine 24 Jahre alte Auszubildende, aus. Die junge Frau wurde im Mai 2018 von dem Angeklagten dreimal unter den Arkaden an der Lübecker Marienkirche vergewaltigt. Sein zweites Opfer, eine 23 Jahre alte Arzthelferin, entging dagegen dank ihrer beherzten Gegenwehr knapp der Vergewaltigung. „Er war deutlich kleiner als ich. Deshalb habe ich ihn am Hals gepackt und gewürgt bis er mich losließ“, sagte die nach eigenen Angaben 1,80 Meter große Frau. „Mir war klar, dass er mich vergewaltigen würde, wenn ich mich nicht wehre.“

Der Angeklagte lebt nach eigenen Angaben seit 2015 mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern in Lübeck. Ihr Asylantrag sei in Teilen abgelehnt worden, die Familie sei aber subsidiär schutzberechtigt, sagte einer der Verteidiger. Im Fall einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine mehrjährige Haftstrafe. (dpa)

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