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Panorama: Lilo Pulver feiert 75. Geburtstag

Als Ungarin wurde die Schweizerin berühmt: Liselotte Pulver mit putzigem Akzent, langen Zöpfen, bestickter Leinenbluse und weitem Faltenrock war Piroschka, die Tochter des Stationsvorstehers von Hódmezövásárhelykutasipuszta. Damit spielte sie sich 1955 in die Herzen der Deutschen: Die romantische Komödie „Ich denke oft an Piroschka“ war einer der erfolgreichsten Filme der 1950er Jahre, und er prägte, vor allem durch die Besetzung mit „Lilo“ Pulver ein Ungarnklischee, das viele Jahre überlebte.

Als Ungarin wurde die Schweizerin berühmt: Liselotte Pulver mit putzigem Akzent, langen Zöpfen, bestickter Leinenbluse und weitem Faltenrock war Piroschka, die Tochter des Stationsvorstehers von Hódmezövásárhelykutasipuszta. Damit spielte sie sich 1955 in die Herzen der Deutschen: Die romantische Komödie „Ich denke oft an Piroschka“ war einer der erfolgreichsten Filme der 1950er Jahre, und er prägte, vor allem durch die Besetzung mit „Lilo“ Pulver ein Ungarnklischee, das viele Jahre überlebte. Geboren wurde Liselotte Pulver am 11. Oktober 1929 in Bern. Sie lebte immer in der Schweiz, auch wenn sie als deutsche Schauspielerin wahrgenommen wurde. Die Mutter förderte die musische Seite; der Vater, ein Ingenieur, war fürs Praktische zuständig: Liselotte musste erst die Handelsschule abschließen, bevor sie ab 1948 Schauspielunterricht nehmen durfte. Mit „Piroschka“ galt sie fortan als Inbegriff der Frische und Burschikosität, und ihr tiefes, wunderbar ansteckendes Lachen wurde zu ihrem Markenzeichen. Bis in die späten 1960er Jahre drehte Liselotte Pulver in Deutschland mit Helmut Käutner, Alfred Weidenmann und immer wieder Kurt Hoffmann, in Frankreich mit Jacques Becker und Claude Autant-Lara, in den USA mit Douglas Sirk und Billy Wilder („Eins, zwei, drei“ – siehe Foto). Nebenbei spielte sie Theater in München, Zürich, Salzburg und Berlin. Sie bewies in Thomas-MannVerfilmungen, so als Tony in „Buddenbrooks“ (1959), dass sie ernster sein konnte als in „Das Wirtshaus im Spessart“, eine Trilogie (1957/60/67), in der sie vor lauter koboldhaftem Übermut fast platzte. Privat hat Liselotte Pulver nicht immer so viel zu lachen gehabt wie im Film. 1989 nahm sich ihre 21-jährige Tochter das Leben, drei Jahre später starb ihr Ehemann Helmut Schmid nach 31 Ehejahren. Dennoch hat Liselotte Pulver immer wieder Bücher , die das Lachen im Titel trugen, zuletzt „Das Geheimnis meines Lachens“.

„Glückwunsch Lilo!“, ARD, heute 20 Uhr 15.

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