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Das Feuerwerk in Sydney steht in der Kritik.

© AFP/ Peter Parks

Kontroverse wegen Bränden: Sydneys Silvesterfeuerwerk könnte vor dem Aus stehen

Nachdem die Raketen zur Jahreswende wegen der Buschfeuer eine landesweite Debatte auslösten, überlegt die Stadt, den Hafen künftig mit Drohnen zu erleuchten.

Die Stadt Sydney überlegt laut einem Bericht des „Sun-Herald“, die jährliche Feuerwerks-Extravaganz durch eine Drohnen-Lichtshow zu ersetzen. Letztere wird immer beliebter: Singapur und Schanghai haben das Jahr 2020 mit solchen Shows eingeläutet. Die Show in Schanghai fand jedoch nicht an Silvester selbst statt, sondern wurde Tage zuvor aufgezeichnet, wie sich später herausstellte.

Das Feuerwerk in Sydney ist weltberühmt: Bilder der Raketen, die den Nachthimmel über dem Hafen und der berühmten Hafenbrücke erleuchten, gehen um die Welt. Rund eine Milliarde Menschen schaut weltweit zu – ein besseres Marketing für die Stadt und ganz Australien ist kaum vorstellbar. 2019 wurden fast 3,6 Millionen Euro für das Lichterspektakel ausgegeben, doch Schätzungen gehen davon aus, dass der Silvesterabend der Wirtschaft im Gegenzug rund 82 Millionen Euro einbrachte.

Doch die Jahreswende 2019/20 sah erstmals Widerstand gegen die Raketen, die um 21 Uhr und später um Mitternacht den Himmel der Millionenstadt erleuchten. Nachdem zur gleichen Zeit schwere Buschfeuer im Land wüteten, plädierten Tausende in einer Petition dafür, das Feuerwerk abzusagen und die Millionen lieber in die Regionen zu investieren, die von Dürre und Feuern betroffen waren.

Am Montag stellte deswegen der liberale Stadtrat Craig Chung den Antrag, die Machbarkeit einer solchen Drohnen- Lichtshow zu überprüfen. „Als erste große Stadt, die Neujahr feiert, sind alle Augen auf uns gerichtet“, sagte Craig Chung dem „Sun-Herald“. „Es wäre ein großartiges Signal für die Welt, dass Sydney fortschrittlich ist und nach Wegen sucht, wie es Emissionen reduzieren kann.“ Die Vorteile der mit LED-Lichtern ausgestatteten Drohnen sind, dass sie programmierbar und wiederverwendbar sind und nicht die gleiche Luft- und Lärmbelastung wie Feuerwerkskörper mit sich bringen. Außerdem sollen die Shows nur einen Bruchteil dessen kosten, was bisher für Raketen ausgegeben wurde. Allerdings sind sie auch vom Wetter abhängig.

Wenn es stürmt oder regnet, müssen die Drohnen am Boden bleiben. Silvester „notfalls“ zu verschieben oder zur Sicherheit vorab aufzuzeichnen, wie die Chinesen dies taten, kommt in Australien sicherlich nicht infrage. Craig Chung gestand zudem ein, dass die Show „ähnlich spektakulär“ sein müsse wie das bisherige Feuerwerk. Denkbar wäre deswegen vielleicht eine Mischung, zumal die Silvestershow auch bisher schon den einen oder anderen Lichteffekt miteinbezogen hat. So wurde 2020 mithilfe der Sydney Harbour Bridge der hellste Lichtstrahl der südlichen Hemisphäre erzeugt.

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