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Katarzyna Kobro: Fünf Fakten zur Avantgarde-Bildhauerin

Anlässlich ihres 124. Geburtstags ehrt Google die Künstlerin Katarzyna Kobro mit einem eigenen Google Doodle. Doch wer war die Bildhauerin?

Zum 124. Geburtstag ehrt Google die polnische Avantgarde-Bildhauerin und Kunsttheoretikerin Katarzyna Kobro mit einem abstrakten Google Doodle. In Anlehnung an das bevorzugte Kunstgenre der Universalistin wählte Google für sein Doodle ein abstraktes Design und platzierte darin ein Porträt der Künstlerin.

Doch wer war die Bildhauerin? Wir haben die fünf wichtigsten Fakten über Katarzyna Kobro zusammengetragen.

1. Fakt: Katarzyna Kobro war eine Avantgardistin

Die in Russland geborene Künstlerin interessierte sich schon in Jugendjahren für Kunst sowie auch für rein faktenbasierte Wissenschaften. Während ihrer Studienzeit an der Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur schloss sie sich schnell mit progressiven Gruppen der konstruktivistischen Linken zusammen. Ziel dieser Strömung: die russische Kunst neu gestalten. Die damalige polnische Avantgarde-Bewegung vertrat die Ansicht, dass sich die Kunst als solche in das Alltagsleben integrieren lässt und der Öffentlichkeit beispielsweise durch Massenproduktionen zugänglich gemacht werden kann.

Viele Jahre später unterzeichnete Katarzyna Kobro im Jahr 1936 das Pariser "Manifeste Dimensioniste" ("Dimensionistisches Manifest"), in dem verschiedene Künstler die Integration von wissenschaftlichen Fortschritten in die Kunst forderte.

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2. Fakt: Die bedeutendsten Werke von Katarzyna Kobro sind abstrakte Skulpturen

Obwohl sich Kobro in ihrer Schaffenszeit als Künstlerin vorrangig auf Skulpturen und Bildhauerei konzentrierte, gestaltete sie zwischenzeitlich auch Plakate oder beteiligte sich 1929 an der innenarchitektonischen Gestaltung eines Pavillons auf der Polnischen Nationalausstellung in Poznań. Außerdem brachte sie als Kunsttheoretikerin zusammen mit ihrem Mann 1931 das philosophische Buch „Composition of Space: Calculations of Space-Time Rhythm“ heraus.

Zu ihren bedeutendsten Kunstwerken zählen heute allerdings eher ihre abstrakten Skulpturen.

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Mit ihrer ersten abstrakten Skulptur "Tos 75 - Struktura" erschuf Katarzyna Kobro 1920 eine Art Verschmelzung von Metall, Holz, Glas und Kork.

Ihr berühmtestes Werk entstand zwischen 1925 und 1933 mit der Skulpturenserie "Kompozycja Przestrzenna" ("Raumkompositionen").

3. Fakt: Ihre Kunstwerke werden heute weltweit ausgestellt

Ein Großteil von Kobros Werken kann heute im Museum of Modern Art in New York besichtigt werden, wo 2021 die Ausstellung "Collection 1940s-1970s" eröffnet wurde. Auch in ihrem Heimatland Polen werden ihre Kunstwerke in diversen Sammlungen ausgestellt. In Deutschland konnten die Werke von Katarzyna Kobro letztmalig im Jahr 2021 bewundert werden. In der Ausstellung "Zwischen System & Intuition: Konkrete Künstlerinnen" zeigte das Kunstmuseum Stuttgart verschiedene Skulpturen der Bildhauerin.

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4. Fakt: Katarzyna Kobro hatte ein bewegtes Leben

Katarzyna Kobro wurde heute vor 124 Jahren (am 26. Januar 1898) in Moskau in eine Familie mit deutschen Wurzeln geboren.

Während ihrer Studienzeit in Moskau lernte sie ihren Ehemann Władysław Strzemiński kennen, von dem sie sich allerdings wegen verschiedener Differenzen im Jahr 1947 wieder trennte. Aus dieser Ehe ging 1936 ihre gemeinsame Tochter Jakobina (Nika) Strzemińska hervor, die in Łódź als Ärztin arbeitete und bis zu ihrem Tod im Jahr 2001 diverse Publikationen zum künstlerischen Schaffen ihrer Eltern herausbrachte.

In den 1940er-Jahren kämpfte Katarzyna Kobro in mehreren Prozessen um das Sorgerecht ihrer Tochter. Während dieser Lebensphase verdiente sie sich ihren spärlichen Lebensunterhalt als Lehrkraft an Berufsschulen oder Gymnasien.

Im Jahr 1951 starb Katarzyna Kobro in einem Hospiz in Łódź. Ihre bedeutendsten Kunstwerke wurden allerdings erst nach ihrem Tod restauriert und in großen Ausstellungen der breiten Masse zugänglich gemacht.

5. Fakt: Das Leben von Katarzyna Kobro wurde verfilmt

Im Jahr 2011 erschien in Polen die Fernsehinszenierung „Powidoki“, in der die Schauspielerin Nina Czerkies unter der Regie von Maciej Wojtyszko die Katarzyna Kobro spielte.

Darüber hinaus gibt es einen gleichnamigen Kinofilm aus dem Jahr 2016, der sich inhaltlich allerdings auf Kobros Ehemann Władysław Strzemiński konzentriert und dessen Handlung erst nach der Trennung der beiden angesiedelt ist.

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