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Ein forensischer Experte bei der Durchsuchung des historischen Grünen Gewölbes in Dresden.

© AFP/Sebastian Kahnert

Jahrhundertdiebstahl in Dresden: Einbruch ins Grünen Gewölbe hätte wohl verhindert werden können

Ermittler haben neue Erkenntnisse zum spektakulären Juwelendiebstahl in Dresden gesammelt. Unter anderem können DNA-Spuren mehreren Tätern zugeordnet werden.

Der Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden hätte wohl verhindert werden können. Wie der "Spiegel" berichtet, fiel einer Zivilstreife fünf Tage vor dem Einbruch gegen 2.15 Uhr in der Nacht ein blauer Audi S6 Avant im Stadtgebiet auf. Als Polizisten den Wagen stoppen wollten, floh der Fahrer davon und verschwand, heißt es.

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Demnach soll das Fenstergitter des Grünen Gewölbes schon Tage vor dem Einbruch durchschnitten und mit Kleber wieder befestigt worden sein. Dies ermöglichte es den Tätern schneller ins Grüne Gewölbe einzudringen.

Wie der "Spiegel" weiter berichtet, sollen die Täter eine sogenannte Fahrzeugdublette verwendet haben, um nicht aufzufallen. Dafür wurde mithilfe einer Folie ein Mercedes als Taxi getarnt. Die Kennzeichen wurden einem Dresdner Taxibetrieb gestohlen.

Zudem fanden die Ermittler in dem Fahrzeug und am Schloss selbst DNA-Spuren. Diese können laut "Spiegel"-Bericht mehreren Tätern zugeordnet werden.

[Mehr zum Thema: Grünes Gewölbe, Geldtransporter, Häuser - Der Druck auf den Berliner Remmo-Clan steigt (T+)]

Rund ein Jahr und neun Monate nach dem Juwelendiebstahl wurde Anklage gegen sechs Tatverdächtige erhoben worden. Den Beschuldigten im Alter zwischen 22 und 27 Jahren werden unter anderem schwerer Bandendiebstahl und besonders schwere Brandstiftung vorgeworfen.

Die Männer sollen im November 2019 in das Historische Grüne Gewölbe eingebrochen sein und 21 Schmuckstücke mit insgesamt mehr als 4300 einzelnen Diamanten und Brillanten gestohlen haben. Der Schmuck, der bis heute nicht wiedergefunden wurde, hat laut Anklage einen Versicherungswert von insgesamt mindestens 113,8 Millionen Euro.

Die Verdächtigen stammen laut Staatsanwaltschaft aus dem kriminellen sogenannten Clanmilieu um die einschlägig bekannte Berliner Familie Remmo. Alle sechs Beschuldigten wurden in Berlin gefasst, der letzte erst vor gut zwei Wochen. (Tsp mit AFP)

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