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Beim Absturz eines Militärflugzeugs im Osten der Ukraine sind nach Angaben der Regierung in Kiew mindestens 20 Menschen getötet worden.

© dpa

Update

Im Osten der Ukraine: 25 Tote und zwei Verletzte bei Absturz von Militärflugzeug

In der Ukraine ist ein Militärflugzeug mit Auszubildenden der Luftstreitkräfte abgestürzt. Zwei Insassen sprangen aus der Maschine und überlebten.

Beim Absturz eines Militärflugzeugs vom Typ Antonow AN-26 im Osten der Ukraine sind 25 Insassen ums Leben gekommen. Zwei Menschen hätten die Katastrophe in Tschuhujiw in der Region Charkiw mit schwersten Verletzungen überlebt, teile der Zivilschutz in Kiew am Freitagabend mit.

Demnach retteten sich die zwei Insassen der Antonow mit einem Sprung, als die Maschine im Landeanflug war und dann abstürzte. Ein Pilot habe von einem Ausfall des linken Triebwerks der zweimotorigen Maschine berichtet, sagte der Gouverneur der Region Charkiw, Olexij Kucher, laut der Nachrichtenagentur Interfax Ukraine. Dies wäre für einen erfahrenen Piloten keine kritische Situation gewesen, ergänzte er.

Die genaue Ursache des Unglücks war aber zunächst unklar. Viel Militärgerät in der chronisch klammen Ukraine ist veraltet. Der Unglücksort befindet sich unweit einer Straße in der Nähe der Stadt Tschuhujiw, etwa zwei Kilometer von einem Militärflughafen entfernt.

Nach Darstellung der Behörden waren 27 Menschen an Bord der Antonow, vor allem junge Rekruten der Universität der Luftstreitkräfte. Sie hatten einen Übungsflug absolviert und waren auf dem Rückweg. Zunächst war von 28 Insassen die Rede gewesen, allerdings war ein Auszubildender wohl nicht zu der Übung erschienen.

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Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell reagierte bestürzt auf die Nachricht aus der Ukraine, die er in dieser Woche das erste Mal im Amt selbst besucht hatte. Er drückte im Kurznachrichtendienst Twitter den Familien der Opfer sein Beileid und dem ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyi sein Mitgefühl aus. Selenskyj will die Unglücksstelle an diesem Samstag besuchen.

Auf Bildern in sozialen Netzwerken war unmittelbar nach dem Absturz ein im Dunkeln brennendes Wrack zu sehen. Wenig später gab es Videos von den gelöschten Trümmerteilen, die breit gestreut in einem unbewohnten Gebiet mit Bäumen lagen.

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Insgesamt seien 7 Besatzungsmitglieder und 20 Studenten der Universität an Bord gewesen, hieß es. Zwei Insassen hätten schwerste Verletzungen davongetragen. Die Behörden hatten zuvor während des Abends die Zahl der Toten immer wieder erhöht.

Die Region liegt rund 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt im Osten der krisengeschüttelten Ukraine, aber nicht im dortigen Kriegsgebiet. Für das Militär des Landes ist das ein neuer schwerer Schlag. Die Streitkräfte kämpfen in der Krisenregion, rund 250 von der Absturzstelle entfernt, gegen prorussische Separatisten. In den betroffenen Teilen der Regionen Luhansk und Donezk sterben immer wieder Menschen bei Scharmützeln.

In dem Krieg gab es seit 2014 nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 13 000 Tote. In dem blutigen Konflikt vermitteln Deutschland und Frankreich. Allerdings gerieten die Versuche einer friedlichen Lösung der Krise zuletzt wieder ins Stocken. Die Ukraine und die von Russland unterstützten Separatisten werfen sich gegenseitig vor, zu wenig für die Umsetzung eines Friedensplanes zu tun. (dpa, Reuters)

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