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Panorama: Im Alkoholrausch ermordet

Häftling in Naumburg erstochen / Flucht aus JVA VolkstedtVON EBERHARD LÖBLICH MAGDEBURG.Der 28jährige Häftling, der in der Nacht zum Sonnabend in der Justizvollzugsanstalt Naumburg mit tödlichen Verletzungen aufgefunden worden ist, ist ermordet worden.

Häftling in Naumburg erstochen / Flucht aus JVA VolkstedtVON EBERHARD LÖBLICH MAGDEBURG.Der 28jährige Häftling, der in der Nacht zum Sonnabend in der Justizvollzugsanstalt Naumburg mit tödlichen Verletzungen aufgefunden worden ist, ist ermordet worden."Die tödlichen Schnittwunden am Hals des Opfers stammen eindeutig von einem Messer", sagte der Leiter der Naumburger Staatsanwaltschaft, Ingo Sierth, am Donnerstag nach der Obduktion der Leiche.Von der Tatwaffe fehle bislang jede Spur.Unklar sei auch noch, wer von den vier Häftlingen, die mit dem Opfer auf der Zelle lagen, der Täter sei.Zwar hege die Staatsanwaltschaft einen bestimmten Verdacht, es gebe jedoch noch keinerlei verwertbare Beweise. Fest stehe dagegen, daß das spätere Opfer mit seinen Mithäftlingen vor der Gewalttat ein Fest gefeiert habe, bei dem auch reichlich Alkohol geflossen sei."Im Blut des Mordopfers ist ein Alkoholgehalt von 2,7 Promille festgestellt worden", sagte Sierth. Nicht im Zusammenhang mit dieser Gewalttat stehe allerdings die in diesen Tagen erhobene Anklage gegen die leitende Arbeitstherapeutin des Naumburger Knastes.Die Frau stehe unter Verdacht, im vergangenen Jahr über mehrere Monate hinweg sexuelle Beziehungen zu zwei Gefangenen unterhalten zu haben, sagte Sierth.Die Sache flog auf, als sich einer der Häftlinge der Anstaltsleitung offenbarte.Die Therapeutin, die die Vorwürfe vehement bestreitet, ist seit deren Bekanntwerden im Sommer dieses Jahres krankgeschrieben. Unterdessen nutzten in der JVA Volkstedt zwei 32- und 34jährige Häftlinge die Chance zur Flucht."Die beiden lagen nach Operationen auf dem Krankenrevier und haben mit einem Bett als Rammbock das Fenstergitter in dem noch nicht sanierten Haftblock herausgebrochen", sagte Justizsprecher Christian Arns am Donnerstag.Mit einem Bolzenschneider hätten die beiden ein Sicherungsgitter durchtrennt; anschließend überstiegen sie auf Leitern die Außenmauer.Die Leitern seien ganz offensichtlich von außen auf das Anstaltsgelände geschoben worden, hieß es. Es war die zweite spektakuläre Gefangenenbefreiung aus der JVA Volkstedt innerhalb von 16 Monaten.Von den beiden flüchtigen Häftlingen fehlte bis zum Abend noch jede Spur.

EBERHARD LÖBLICH

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