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Homosexualität: Spießer-Streit um Kölner CSD-Parade

Eigentlich ist für Schwule und Lesben die Welt in Ordnung in Köln. In der Mitte der Gesellschaft angekommen, werden aber die Unterschiede innerhalb der Szene sichtbarer.

Köln - Eigentlich ist für Schwule und Lesben die Welt in Ordnung in Köln. In der Mitte der Gesellschaft angekommen, werden aber die Unterschiede innerhalb der Szene immer deutlicher. Das zeigt sich beim Christopher Street Day (CSD), um den es Streit gibt. War die Parade früher Teil des Kampfes um Gleichstellung, verkam sie zuletzt in den Augen ihrer Kritiker zu einem Kommerz- und Partyspektakel. 2006 gab es erstmals Streit, als ein Kölner Bordell einen Wagen für die Parade anmeldete. Einige Schwule meinten damals, das sei doch kein Problem. So manche Lesbe wollte da den Solidarpakt mit den Männern aufkündigen.

Der Veranstalter der Parade, der Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST), hat sich nun zum 40. Jahrestag des Christopher Street Day eine Charta gegeben – manche sagen auch: einen Verhaltenskodex gegen allzu freizügige Darbietungen. „Wir wollen immer wieder deutlich machen, dass der CSD eine politische Demonstration ist“, sagt Sabine Arnolds vom KLuST. Der Stolz der Szene solle gezeigt, auf angeblich maßlose Provokation aber verzichtet werden.

„Wir dachten, mit der Charta ist der Diskussionsprozess abgeschlossen“, sagt Arnold. Doch die Szene protestierte. Von „Spießertum“ und einem „schleimigen Hygieneakt“ war die Rede. Viele fühlten sich gemaßregelt. Am Sonntag, wenn die CSD-Parade stattfindet, wird sich zeigen, ob sich die Teilnehmer an die Vorschriften halten. dpa

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