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Suchmaschine bringt Google Doodle zum Herbstanfang.

© Google.de

Herbstanfang: Herzschmerz oder goldene Jahreszeit?

Der Herbst ist da, zumindest astronomisch. Obwohl ihn keiner wollte – außer Google. Während viele dem Sommer hinterher weinen, feiert die Suchmaschine den Herbstanfang mit einem Google Doodle.

Während wir in der vergangenen Woche noch ahnungslos die Sonnenstrahlen genossen, tanzten die Grafiker und Doodle-Beauftragten von Google schon ums Feuer, rieben sich die Hände und freuten sich auf die goldene Jahreszeit – in alter Rumpelstilzchen-Manier: „Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich auf den Sommer scheiß.“ Und jetzt hält uns die Suchmaschine ihre Freude über den Herbstanfang im Google Doodle vor Augen.

Denn heute - am 23. September - ist er da, der Herbst. Nicht nur astronomisch, sondern auch wettertechnisch. Ob wir wollen oder nicht. Und Google ist schuld. Na gut, Google ist mächtig, aber ob der Internet-Gigant wirklich die Jahreszeiten bestimmen kann? Da ist man sich nicht ganz sicher - aber eben auch nicht ganz unsicher.

Wenn auch einiges im Unklaren scheint, fest steht: Der Sommer hat sich ausgewettert und der astronomische Herbstanfang zeigt sich von seiner schlechtesten Seite: Es ist grau, windig, es regnet und es wird so kühl, dass die sogenannte „Übergangsjacke“ schon zu den Sommerklamotten in die Kellerkiste gepackt werden kann. Deutschland jammert. Und zwar auf hohem Niveau.

Vier Jahreszeiten sind Luxus

Eigentlich sollten wir damit aufhören und wem auch immer danken - dem Wettergott, unserer geographischen Lage oder Google; denn Jahreszeiten sind toll. Und vier davon noch besser. Diesen „Luxus“ gibt es nämlich nicht überall. Im Gegensatz zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, mit heißem und trockenem Wüstenklima, kann sich Südostasien mit Sommer- und Regenzeit fast noch glücklich schätzen. Aber auch hier wünschte sich bei der letzten Kambodscha-Reise der Dschungel-Guide Cashew „einmal im Leben Schnee zu sehen“ und sprach damit vielen anderen Menschen dort aus der Seele.

Wir haben ihn, den Schnee und auch den goldenen Herbst sowie den herrlichen Lenz, den 1920 schon Walter Jurmann besang und einen Sommer mit aushaltbaren Temperaturen. Uns bleibt also jetzt nichts anderes übrig, als in wärmere Kleidung zu schlüpfen und der Realität in Auge zu sehen: Ja, es wird wieder vorweihnachtlichen Spekulatius und Lebkuchen im Supermarkt geben. Ja, wir werden uns an Hokkaido-Kürbissen sattessen und Kopfschmerzen vom Federweißen haben. Die Blätter an den Bäumen werden sich gold-braun färben und irgendwann abfallen. Dann kann sich heimtückischer Hundekot unter ihnen verbergen und vielleicht werden wir bei Regen sogar auf ihnen ausrutschen. Trotzdem: Ja, es ist Herbst. Und das ist auch gut so.

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