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Google Doodle: Lotte Reiniger mit den Scherenhänden

Lotte Reiniger gilt als Filmpionierin, nur weiß das kaum jemand. Deshalb feiert Google heute ihren 117. Geburtstag mit einem Doodle. Das zeigt die geborene Berlinerin, die mit ihren Scherenschnitten Geschichten von Schneewittchen bis zum Vogelfänger aus Mozarts Zauberflöte erzählte.  

Schere, Schnitt, Papier. Viel mehr benötigte Lotte Reiniger für ihre Filme nicht: kein Kamerateam, kein großes Set, keine hohen Schauspielergagen, aber dafür einen besonderen Spezialeffekt. Das, was sie brauchte, kann man sich heutzutage im Baumarkt kaufen: Ihre Schauspieler und das Set schnitt sie sich aus schwarzer Pappe, ihre Geschichten erzählte sie auf beleuchteten Glasplatten. Von jeder kleinen Bewegung schoss Lotte ein Foto. Für eine Sekunde mussten 16 Bilder gemacht werden. Ihr erster langer Trickfilm „Abenteuer des Prinz Achmed“ (1926) besteht aus etwa 96.000 Bildern.
Deshalb brauchte sie für ihre sogenannten Stop-Trick-Animationen neben Schere und schwarzer Pappe nämlich eines: viel Geduld. Mit 20 Jahren entstand so ihr erster Stummfilm „Das Ornament des verliebten Herzens“ (1919).

Schneewittchen, Däumelinchen, Aschenputtel und der erste lange Trickfilm der Welt

Die Scherenschnittkünstlerin bediente sich an den Märchen der Gebrüder Grimm, verfilmte „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ (zehn Jahre vor Walt Disney) und drehte mit „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ den ersten langen Trickfilm (65 Minuten) der Filmgeschichte. Einer ihrer wohl berühmtesten Filme war „Papageno“ (1935), der vom Vogelfänger aus Mozarts „Zauberflöte“ erzählt. Gedreht in einem arbeitsintensiven Verfahren mit animierten Silhouetten.

Lotte Reiniger im Google Doodle

Lotte Reiniger inspiriert mit ihrer Arbeit noch heute viele Menschen, darunter auch Olivia, die Google Doodles zeichnet. Um die Arbeit der Scherenschneiderin zu würdigen, widmet Olivia ihr zum 117. Geburtstag ein Video-Doodle. „Lotte war so eine tolle Frau. Ich hoffe, sie erkennen an, dass dies der erste animierte Langfilm war. Ich hoffe außerdem, dass sie durch dieses Doodle bekannter wird, mehr Menschen an sie denken oder ihr Interesse an Stop-Motion entdecken.“ Das Video-Doodle besteht natürlich aus Scherenschnitten. Lotte Reiniger wird hier selbst zur Scherenschnittfigur. Zuerst zeigen die Illustratoren sie in ihrem Studio, in dem sie eine Blume ausschneidet, dann tanzt sie sich durch unterschiedliche Szenen, die an ihre Werke erinnern.

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Ihre Filme sind stumm, schwarz-weiß und erzählen meist kurze Geschichten. Mit heutigen, modernen Trickfilmproduktionen kann man ihre Animationen nicht vergleichen, dennoch haben sie an ihrer Faszination nichts verloren.

Wer war Lotte Reiniger?

Charlotte Reiniger wurde am 2. Juni 1899 in Berlin-Charlottenburg geboren. Schon als Kind begeisterte sie sich für Kunst und Filme. Mit etwa 40 Silhouettenfilmen ging sie in die Filmgeschichte ein, eines ihrer bekanntestes Werke ist der bereits erwähnte Langfilm "Die Abenteuer des Prinz Achmed".

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