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Emma Coronel Aispuro, die Frau von Joaquin Guzman, dem mexikanischen Drogenboss, bekannt als "El Chapo".

© REUTERS/Jeenah Mond

Geschäfte mit dem Sinaloa-Kartell: Ehefrau von Drogenboss „El Chapo“ verurteilt

Sie soll ihrem Mann bei der Flucht geholfen haben und am Drogen-Imperium beteiligt gewesen sein. Nun wurde die Ehefrau von „El Chapo“ in den USA verurteilt.

Wegen ihrer Beteiligung am Drogen-Imperium ihres Mannes ist die Ehefrau des früheren mexikanischen Drogenbosses Joaquín „El Chapo“ Guzmán in den USA zu 36 Monaten Haft verurteilt worden. Ein Bundesrichter in der Hauptstadt Washington entschied am Dienstag zudem auf anschließende vier Jahre Bewährung und eine Geldstrafe in Höhe von 1.499.970 Dollar (rund 1,33 Millionen Euro), wie das US-Justizministerium am Dienstag mitteilte.

Die Frau, Emma Coronel, hatte im Juni in drei Anklagepunkten auf schuldig plädiert: Verschwörung zum Schmuggel der Drogen Kokain, Heroin, Methamphetamin und Marihuana in die USA, Verschwörung zu Geldwäsche und Verletzung von US-Sanktionen gegen Guzmán. Die frühere Schönheitskönigin, die sowohl die US-amerikanische als auch die mexikanische Staatsbürgerschaft besitzt und mit Guzmán neunjährige Zwillinge hat, war im vergangenen Februar am internationalen Flughafen von Washington festgenommen worden.

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Die Staatsanwaltschaft warf ihr auch vor, Guzmán bei der Flucht aus einem mexikanischen Gefängnis im Jahr 2015 geholfen zu haben. Sie soll demnach insgesamt von 2011 bis 2017 an den Aktivitäten des Sinaloa-Kartells beteiligt gewesen sein.

El Chapos Frau zeigt Reue

Die Staatsanwaltschaft forderte in der Folge vier Jahre Haft. Richter Rudolph Contreras hielt Coronel aber am Dienstag ihr Schuldeingeständnis und die Tatsache zugute, dass sie sehr jung gewesen sei, als sie Guzmán geheiratet habe. Die neun Monate, die sie bereits in Untersuchungshaft verbracht hat, werden auf die Haftstrafe angerechnet.

Emma Coronel Aispuro, die Frau von Joaquin Guzman, dem mexikanischen Drogenboss namens "El Chapo", steht vor einem US-Bundesgericht.
Emma Coronel Aispuro, die Frau von Joaquin Guzman, dem mexikanischen Drogenboss namens "El Chapo", steht vor einem US-Bundesgericht.

© Bill Hennessy via REUTERS

Die 32-Jährige zeigte am Dienstag Reue. "Ich will mein echtes Bedauern über jeden Schaden zum Ausdruck bringen, den ich angerichtet habe", sagte Coronel vor Gericht. "Ich leide unter dem Schmerz, den ich meiner Familie zugefügt habe."

Sie spielte nach Angaben der Staatsanwaltschaft beim Drogenschmuggel ihres Mannes nur eine "minimale Rolle". "Die Angeklagte war keine Anführerin, Organisatorin, Bossin oder sonst irgendeine Managerin", sagte Staatsanwalt Anthony Nardozzi. "Sie war eher ein Rädchen im sehr großen Getriebe einer kriminellen Organisation."

Soldaten begleiten Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman während einer Präsentation vor den Medien in Mexiko-Stadt, Mexiko 8. Januar 2016.
Soldaten begleiten Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman während einer Präsentation vor den Medien in Mexiko-Stadt, Mexiko 8. Januar 2016.

© REUTERS/Tomas Bravo

„El Chapo“ hatte das mächtige und brutale mexikanische Sinaloa-Kartell etwa 25 Jahre lang angeführt. 2017 wurde er in die USA ausgeliefert. Inzwischen sitzt er in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Bundesstaat Colorado. Ein Gericht in New York hatte ihn im Juli 2019 zu lebenslanger Haft plus 30 Jahre verurteilt - Coronel war damals unter den Zuschauern im Gerichtssaal.

Eine Jury befand den heute 64 Jahre alten Guzmán in einem der größten Drogenprozesse der amerikanischen Geschichte in allen zehn Anklagepunkten für schuldig - darunter Beteiligung an einer Verbrecherorganisation, Herstellung und internationale Verbreitung von Kokain und Heroin sowie Geldwäsche und Schusswaffengebrauch. (dpa, AFP)

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