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In Bayern wurde ein iranischer Diplomat unter Terrorverdacht festgenommen (Symbolbild).

© Carsten Rehder/dpa

Geplanter Anschlag in Frankreich: Iranischer Diplomat in Bayern wegen Terrorverdacht verhaftet

Im Zusammenhang mit einem geplanten Bombenanschlag in Frankreich hat die Polizei einen iranischen Diplomaten in Bayern verhaftet. Nun droht ihm die Aufhebung seiner Immunität.

Der iranische Diplomat, der am Mittwoch auf deutschem Boden im Zusammenhang mit einem geplanten Bombenanschlag in Frankreich befragt wurde, ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unter Terrorverdacht verhaftet worden. Der Diplomat der Botschaft in Wien wurde an der Autobahn 3 bei Aschaffenburg in Bayern festgesetzt. Er soll der Staatsanwaltschaft in Brüssel zufolge ein Kontakt des Ehepaares sein, das am vergangenen Samstag einen Bombenanschlag auf etwa 25 000 Teilnehmer einer Kundgebung in Villepinte geplant haben soll. Über diesen möglichen Zusammenhang hatten zuvor mehrere Medien online berichtet.

Der 46 Jahre alte Iraner ging der Polizei im Rahmen einer Fahndungs-Kontrolle ins Netz. Weil gegen ihn ein europäischer Haftbefehl vorlag, wurden er und die drei weiteren Insassen des Wagens am Sonntagabend vorläufig in Gewahrsam genommen. Österreich will dem Mann außerdem seinen Diplomatenstatus aberkennen, wie das Außenamt am Dienstag der österreichischen Nachrichtenagentur APA in Wien mitteilte.

Wegen des Falles sei der iranische Botschafter ins Außenministerium in Wien zitiert worden, sagte ein Ministeriumssprecher. „Wir haben den Entsendestaat ersucht, die Immunität des iranischen Diplomaten aufzuheben.“ Dem Diplomaten werde „binnen 48 Stunden aufgrund des Vorliegens eines Haftbefehls der Diplomatenstatus aberkannt“.

Der Wagen des Mannes war außerdem nach einem Hinweis wegen des Verdachts auf Sprengstoff untersucht - wenig später konnte allerdings Entwarnung gegeben werden. Die drei anderen Menschen seien mittlerweile wieder auf freiem Fuß, wie ein Polizeisprecher am Dienstag sagte.

Der Iraner hingegen könnte demnächst nach Belgien ausgeliefert werden. Einen entsprechenden Auslieferungshaftbefehl werde die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg beantragen, sagte ein Sprecher. (dpa)

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