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Menschen gehen auf der Straße in der Nähe von Kibumba, auf der Flucht vor Kämpfen.

© Moses Sawasawa/AP/dpa

Gefechte zwischen Regierungstruppen und Tutsi-Rebellen: Zehntausende auf der Flucht vor neuer Gewalt im Kongo

Kaum kehrten die ersten Vertriebenen in den Nordosten Kongos zurück flammten die Auseinandersetzungen wieder auf. Nun werden sie erneut zu Binnenflüchtlingen.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR hat sich besorgt über die Lage von 72.000 Vertriebenen im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo geäußert. Die Menschen seien in den vergangenen Tagen vor Gefechten zwischen Regierungstruppen und Milizen geflohen und dringend auf Hilfe angewiesen, teilte eine Sprecherin am Freitag in Genf mit.

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Seit im November die Kämpfe in der Provinz Nord-Kivu wieder aufflammten, wurden laut UNHCR mindestens 170.000 Bewohner vertrieben. Rund 7.000 hätten Berichten zufolge vergangene Woche im östlich angrenzenden Uganda Schutz gesucht. Das Land beherbergt bereits mehr als 1,5 Millionen Flüchtlinge.

Frauen und Mädchen seien auf der Flucht sexueller Gewalt und Erpressung durch die kämpfenden Gruppen ausgesetzt. Viele Kinder würden von ihren Familien getrennt. Die bewaffneten Auseinandersetzungen seien just in dem Moment wieder aufgeflammt, als früher Vertriebene zurückzukehren begannen.

Für Tausende der jetzt Geflüchteten fehle es an Unterkünften sowie an Lebensmitteln und sauberem Wasser, so dass ihnen Krankheiten drohten. Die Kämpfe behinderten humanitäre Hilfe.

Nach UNHCR-Angaben leben allein in Nord-Kivu mindestens 1,9 Millionen Menschen als Vertriebene. Insgesamt zählt der Kongo 5,6 Millionen Binnenflüchtlinge, mehr als jedes andere afrikanische Land.

Die Kosten für humanitäre Hilfe veranschlagt die UN-Organisation auf 225 Millionen US-Dollar (210 Millionen Euro). Davon seien 16 Prozent finanziert. (KNA)

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