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Eine zerstörte Schultoilette in einer Gesamtschule in Kelkheim, Main-Taunus-Kreis

© dpa

Gefährlicher TikTok-Trend: Mehrere Schultoiletten in Hessen in Brand gesteckt

In Hessen brennen Schultoiletten. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Dahinter soll eine fragwürdige TikTok-Challenge stecken.

Innerhalb von wenigen Tagen sind in mehreren hessischen Schulen Toiletten in Flammen aufgegangen. In allen Fällen wird von Brandstiftung ausgegangen, denen ein fragwürdiger TikTok-Trend zugrunde liegen soll. Am Donnerstag rückte die Feuerwehr im Frankfurter Nordend an, um in der Fürstenbergerschule einen Brand zu löschen.

Der Feuerwehr zufolge sollen Unbekannte Toilettenpapier und Handtücher in Brand gesteckt haben. Hinweise auf einen Täter oder eine Täterin lagen nach Angaben eines Sprechers zunächst nicht vor, wie die „hessenschau“ berichtet. Der Schaden in der Schule soll sich auf rund 25.000 Euro belaufen.

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Der Brand in der Fürstenbergschule ist der fünfte innerhalb kürzester Zeit. Am Dienstag wurden bei einem Brand in einer Schule in Dreieich (Offenbach) ein Hausmeister und der stellvertretende Schulleiter verletzt und mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung behandelt. Auch hier brannte es in der Schultoilette, der Schaden wird auf etwa 50.000 Euro geschätzt.

Vergangenen Freitag löschte ein Lehrer in Griesheim (Darmstadt-Dieburg) brennendes Klopapier und Handtücher. Die Schule stellte Strafanzeige. Einen Tag vorher ist in Kelkheim (Main-Taunus) ein Handtuchspender in Flammen aufgegangen, auch hier wird von einem Schaden von rund 20.000 Euro gesprochen.

Brand in einer Schultoilette im hessischen Dreieich.
Brand in einer Schultoilette im hessischen Dreieich.

© dpa

Der erste bekannte Fall ereignete sich vergangene Woche Dienstag in Hanau. Dort zündete ein neunjähriger Schüler in einer Grundschule offenbar Klopapier und Handtücher an und verursachte einen Schaden von 20.000 Euro bis 30.000 Euro. Die Tat hänge wohl mit „einem aktuellen und äußerst fragwürdigen Trend in den sozialen Medien“ zusammen, teilte die Polizei mit.

Der Trend scheint von der Plattform TikTok zu stammen. Dort hatten vergangenes Jahr Nutzer aus den USA Videoclips hochgeladen, in denen sie Schultoiletten verwüsteten. Einige der Clips sollen dabei viral gegangen sein und auch Nutzer in Deutschland erreicht haben.

Die Polizei mahnt, dass es sich bei den Aktionen nicht um Kavaliersdelikte handele. Sie „fallen auch nicht mehr unter die Rubrik Schülerstreich“, zitiert die "hessenschau" einen Polizeisprecher. Die TikTok-Challenges seien nicht nur gefährlich, sondern Straftaten, die „je nach Alter des Verursachers entsprechende strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnten“.

David Rech

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