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Bei einer Unfallserie im Tecklenburger Land in Nordrhein-Westfalen hat eine Autofahrerin einen Radfahrer tödlich verletzt.

© Nord-West-Media TV/dpa

Frau fuhr mehrere Fahrräder an: Mordkommission ermittelt nach Unfallserie mit einem Toten in NRW

Eine mutmaßlich psychisch kranke 44-Jährige hat in Nordrhein-Westfalen fünf Unfälle in 30 Minuten verursacht. Ein Radfahrer stirbt, weitere werden verletzt.

Nach der tödlichen Unfallfahrt einer 44-Jährigen im Tecklenburger Land in Nordrhein-Westfalen stellen sich für Ermittler der Mordkommission weiterhin viele Fragen. Die Frau hatte am Sonntag in Lienen und Lengerich innerhalb von 30 Minuten fünf Unfälle verursacht. Den Ermittlern zufolge wird die Frau nach ersten Erkenntnissen wegen einer psychischen Erkrankung seit mehreren Jahren ärztlich behandelt.

Bei dem letzten Unfall war das Auto in eine Gruppe Radfahrer gefahren. Ein 47 Jahre alter Rennradfahrer starb, die 44-Jährige selbst prallte mit ihrem Wagen gegen einen Baum und verletzte sich schwer. Ein 72-Jähriger wurde leicht verletzt.

Etwa eine halbe Stunde zuvor soll sie an anderer Stelle einen Unfall mit zwei Radlern verursacht haben. Das Paar im Alter von 63 und 64 Jahren wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Die beiden können die Klinik aber nach Angaben des Staatsanwaltes zeitnah wieder verlassen, wie es am Montag hieß. Bei den übrigen Unfällen in der Zwischenzeit sei es zu Sachschäden gekommen, so Martin Botzenhardt, Sprecher der Staatsanwaltschaft Münster, am Montag.

Die Fahrerin war demnach zunächst nicht vernehmungsfähig. Die eingerichtete Mordkommission sei bei ihren Ermittlungen entsprechend auf die Auswertung der Unfallspuren sowie auf die Befragung von Zeugen angewiesen. Derzeit werde die vermutlich längere Fahrtstrecke rekonstruiert. Vier Unfälle passierten demnach in Lienen, einer im benachbarten Lengerich.

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„Wir ermitteln aktuell mit Hochdruck weiter in alle Richtungen“, sagte Botzenhardt. Bestandteil der Ermittlungen sei auch die Frage, ob sie die Unfälle bewusst herbeigeführt habe. Es gebe keine Anhaltspunkte für persönliche Beziehungen zu den Unfallopfern. Welche Rolle ihre psychische Verfassung gespielt habe, sei dabei ebenfalls von Bedeutung. „Wir stehen noch ganz am Anfang der Ermittlungen, die sich insbesondere auch auf die Hintergründe des Ereignisses erstrecken“, so Botzenhardt.

In Berlin gab es in den vergangenen Monaten einige Unfälle, bei denen Radfahrer getötet wurden. Allein im Mitte August waren erst zwei Radfahrerinnen in Spandau und dann eine Radfahrerin in Reinickendorf von rechtsabbiegenden Autos erfasst worden. In der vergangenen Woche war ein Lkw-Fahrer, der eine Radfahrerin überrollt hatte, verurteilt worden. (dpa, AFP)

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