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Ein Flugzeug von Ryanair. (Symbolbild)

© REUTERS/Heino Kalis

Flughafenchaos in London: Reisende: "Es war einfach total chaotisch"

Das Chaos am Flughafen Gatwick hatte am Donnerstag auch Auswirkungen auf den Flughafen Stansted. Ein Interview mit einer Frau, die von London nach Berlin flog.

Nachdem am Londoner Flughafen Gatwick Drohnen gesichtet wurden, ging am Donnerstag an dem Airport nichts mehr. Das wirkte sich offenbar auch auf die anderen Londoner Flughäfen aus. Die 25-jährige Franca Wolf, die am Donnerstagabend von London nach Berlin flog, um zu Weihnachten ihre Familie zu besuchen, erzählt von chaotischen Zuständen am Flughafen Stansted.

Was haben Sie am Donnerstagabend am Londoner Flughafen Stansted erlebt?

Es war einfach total chaotisch. Mein Flug mit Ryanair nach Berlin war für 19.05 Uhr geplant. Um 19.15 Uhr, nachdem der Flug eigentlich schon abgeflogen sein sollte, wurde in der Halle allerdings immer noch kein Gate angezeigt, genauso wie für viele andere Flüge auch. Ich wusste also nicht, wo ich hinmuss. Ich bin dann zum Ryanair-Schalter gegangen und habe nachgefragt. Man versicherte mir, dass das alles so richtig sei und ich warten solle, bis ein Gate angezeigt wird. Um 19.30 Uhr war es dann endlich soweit: Wir sollten zu Gate 44. Doch kaum waren alle Passagiere dort angekommen, gab es wieder eine Änderung und wir wurden zu einem anderen Gate geschickt. Das war ein riesen Gewirr. Manche sind extra durch Absperrungen gelaufen, um den Flug ja nicht zu verpassen. Um kurz nach 21 Uhr saß ich dann endlich im Flugzeug und es ging los.

Was war die Erklärung für die Verspätung?

Mein Flug war kein Ersatzflug für Flüge aus Gatwick, sondern ein ganz normaler Regelflug. Er hätte also eigentlich pünktlich fliegen müssen. Es gab aber wohl einfach viel zu wenig Personal am Boden. Angeblich stand mein Flugzeug schon die ganze Zeit auf einer Landebahn. Weil die Gate-Frage nicht geklärt war, konnten die Passagiere, die noch vom vorherigen Flug darinsaßen, aber nicht aussteigen und wir somit natürlich auch noch nicht einsteigen. Es waren auch nicht genug Schalter besetzt.

Wie war die Stimmung am Flughafen?

Die Stimmung war trotz der Unannehmlichkeiten eigentlich ganz gut. Klar, wegen der fehlenden Anzeigen waren viele verunsichert. Die meisten Passagiere zeigten angesichts der Vorfälle in Gatwick aber weitestgehend Verständnis für das Chaos. Und sogar Ryanair zeigte sich ungewöhnlich kulant. So mussten zahlreiche Passagiere mit riesigen Taschen, die vermutlich eigentlich von Gatwick aus geflogen wären, bei Ryanair kein Gepäckzuschlag zahlen. Vielleicht hatte das ja auch damit zu tun, dass alle schon im Weihnachtsfieber waren.

Wann Sind Sie schließlich in Berlin angekommen?

Das war um 23.15 Uhr – zwei Stunden später als geplant. Auch am Berliner Flughafen Schönefeld gab es übrigens nochmal Verzögerungen. Nachdem wir gelandet waren, mussten wir nochmal zwanzig Minuten im Flugzeug warten, weil noch keine Busse da waren, um uns zum Flughafengebäude zu fahren. Die Begründung: Es gebe keine Busfahrer. Dafür war das Verständnis dann weniger groß. Letzten Endes bin ich aber froh, dass ich irgendwann angekommen bin. Das ist jedenfalls besser, als immer noch in Gatwick festzusitzen.

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