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Die Augenoperation fand in einem Krankenhaus in der Slowakei statt (Symbolbild).

© IMAGO / fStop Images

Fehlgeschlagene Operation in der Slowakei: Ärztin entfernt falsches Auge – Patient erblindet

Bei einer Operation in Bratislava wurde irrtümlich das gesunde Auge eines Patienten entfernt. Das slowakische Amt für Gesundheitsaufsicht ermittelt zum Vorfall.

Bei einer Augenoperation in einem der größten Krankenhäuser der Slowakei ist einem Patienten irrtümlich das gesunde statt des geschädigten Auges entfernt worden. Wie die Nachrichtenagentur TASR am Mittwoch berichtete, ist der Mann deshalb nun vollkommen blind.

Die Ärztin, die die Operation leitete, sei ab sofort nicht mehr in Kontakt mit Patienten, informierte eine Sprecherin der Universitätsklinik Bratislava, zu der das Krankenhaus im Stadtteil Bratislava-Ruzinov gehört.

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Dem Opfer des bedauerlichen Fehlers und auch seiner Familie habe das Krankenhaus psychologische Betreuung sowie Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen angeboten. Das Amt für Gesundheitsaufsicht leitete nach TASR-Angaben Ermittlungen ein, wie der in der Slowakei bisher beispiellose Fall geschehen konnte.

Der tragische Fehler ereignete sich inmitten von Arbeitskämpfen im slowakischen Gesundheitswesen. Erst vor einer Woche drohte die Ärztegewerkschaft LOZ mit Massenkündigungen. Rund 3000 Mediziner seien bereit zu kündigen, falls sich die schlechte Bezahlung und die immer unerträglicheren Arbeitsbedingungen nicht verbessern sollten.

Das slowakische Gesundheitssystem leidet seit Jahren unter einer Abwanderung von Personal vor allem nach Tschechien und Österreich. Die deshalb noch größer werdende Arbeitsüberlastung der in der Slowakei verbliebenen Mediziner verschärfte sich zuletzt noch zusätzlich durch die Corona-Pandemie. Die Slowakei gehört deshalb zu den Ländern mit der höchsten Corona-Todesrate weltweit. (dpa)

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