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Die Deutschen Meisterschaften der Hirschrufer auf der Messe „Jagd & Hund“. Von links nach rechts: Thomas Soltwedel, Fabian Menzel und Tasso Wolzenburg.

© Guido Kirchner/dpa

„Es war eng“: Bayer gewinnt die Deutsche Meisterschaft im Hirschrufen

Die Deutsche Meisterschaft im Hirschrufen gilt als Höhepunkt der Jagdmesse in Dortmund. Mit dem Ruf eines siegreichen Hirsches gewinnt Fabian Menzel. 

Fabian Menzel aus Bayern ist Deutschland bester Hirschrufer. Der 42 Jahre alte Stimmen-Imitator gewann am Freitag bei der europaweit größten Jagdmesse in Dortmund erneut den Meistertitel.

„Es war eng“, sagte der Förster aus Unterfranken, der den Wettbewerb schon 2020 gewonnen hatte. Er setzte sich nun gegen elf Mitbewerber aus Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen durch.

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Bei der 40. internationalen Publikumsmesse „Jagd & Hund“ überzeugte die dreiköpfige Jury aus Jagdmeistern und Förstern auch Thomas Soltwedel (57) aus Mecklenburg-Vorpommern, der Menzel im Stechen unterlag. Soltwedel gewann die Meisterschaft 2019. Den dritten Platz errang Tasso Wolzenburg (56) aus Bad Laasphe bei Siegen in Nordrhein-Westfalen.

Nur eine Frau war unter den Teilnehmern – Hildegard Zervous aus Oberzieher in Nordrhein-Westfalen erreichte den neunten Platz.

Menzel, Soltwedel und Wolzenburg bekommen nun die Chance, bei der baldigen Europameisterschaft im Hirschrufen anzutreten.

Fabian Menzel röhrt mit seinem Hilfsmittel während der 23. Deutschen Meisterschaft der Hirschrufer auf der Messe "Jagd & Hund".
Fabian Menzel röhrt mit seinem Hilfsmittel während der 23. Deutschen Meisterschaft der Hirschrufer auf der Messe "Jagd & Hund".

© Roberto Pfeil/dpa

Das Hirschrufen hat eine lange Tradition

Für Menzel ist „das Hirschrufen ein großes Hobby“. Er habe aus Jux und Dollerei mitgemacht, sagte der Sieger aus Nüdlingen bei Bad Kissingen der Deutschen Presseagentur. Zum vierten Mal sei er bei „Jagd & Hund“ angetreten.

Es handele sich nicht um eine „Witzveranstaltung“, sondern ein anspruchsvolles Handwerk mit langer Tradition, hieß es bei der Meisterschaft des Hirschrufens, die sich auf der Messe erneut als Publikumsmagnet mit mehreren Hundert Zuschauern erwies.

Ein Wettbewerb in drei Disziplinen

Die Konkurrenten müssen in drei Disziplinen gegeneinander antreten. Zuerst muss die Stimme eines jungen, suchenden Hirsches nachgeahmt werden. Anschließend das Geräusch des Platzhirsches beim Kahlwildrudel und danach der Ton des Rufduells zweier gleich starker Hirsche auf dem Höhepunkt der Brunft. Im Fall eines Stechens, wie es auch beim diesjährigen Wettbewerb eintrat, muss dann der Ruf eines siegreichen Hirsches nach dem Kampf imitiert werden, schreibt das Jagdmagazin „Wild und Hund“.

In einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks von 2020 ist Fabian Menzel bei der Arbeit zu sehen und zu hören:

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Das von Menschen imitierte Hirschrufen wird auf der Jagd eingesetzt. Das Ziel bestehe darin, während der Brunftzeit des Rotwildes einen Nebenbuhler vorzutäuschen, damit der eigentliche Platzhirsch aus seiner Deckung trete. So könne der Jäger besser beurteilen, ob er das Tier erlegen kann oder nicht.

Zur Verstärkung des Tons und der Resonanz nutzen die Hirschrufer spezielle Hilfsmittel, wie Ochsenhörner, Tritonschneckengehäuse oder Glaszylinder. (mit dpa)

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