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Gemeinsam kochen, essen und reden bringt Menschen zusammen: Die Schöneberger Initiative „Über den Tellerrand“ veranstaltet Kochkurse von und mit Geflüchteten.

© Thilo Rückeis

Engagiert für ein tolerantes Berlin: Respekt gewinnt

Die Initiative „Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland e.V.“ vergibt Preise an neun engagierte Projekte

Die Zahl der Bewerbungen war hoch und die Jury tat sich angesichts der vielen tollen Projekte sehr schwer, sich auf die Preisträger*innen zu verständigen. Insgesamt 47 Projekte, Initiativen und Vereine hatten sich um den Preis #Respekt-gewinnt beworben, den die Initiative „Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland e.V.“ auch dieses Jahr vergab. Am Donnerstag, dem 12. Mai, wurden die Preisträger*innen in der rbb-Dachlounge ausgezeichnet. Neben den sieben Hauptpreisen gab es auch zwei Sonderpreise – jeweils ausgelobt von der Berliner Stadtreinigung und dem Handelsverband Berlin-Brandenburg. Wer die Preise gewann - hier eine Übersicht:

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Ausgezeichnet wurde die Initiative „Über den Tellerrand e.V.“. Hier lernen sich seit Jahren die Familien mit und ohne Fluchtgeschichte bei gemeinsamen Unternehmungen kennen und tauschen sich ganz nebenbei über Kindererziehung, das Leben in Berlin, die deutsche und andere Sprachen, leckeres Essen und die besten Spielplätze aus. Das kostenlose Projekt bietet Familien in Berlin Unterstützung im Alltag, Austausch mit Eltern unterschiedlicher Herkunft und familienfreundliche Angebote, bei denen alle Spaß haben. ueberdentellerrand.org
Preisträger ist auch das Projekt „Kindernachrichten – Wie funktioniert Demokratie?“. Dabei produzierten 20 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 14 Jahren aus Berlin-Neukölln im Nachbarschaftsheim Neukölln e.V. eine moderierte Nachrichtensendung. Die Kinder wurden dabei vor und hinter der Kamera zu Schauspieler*innen, Kulissenbauer*innen, Reporter*innen und Filmemacher*innen. www.nbh-neukoelln.de
Im Projekt „fluchterfahren“ werden junge Menschen mit und ohne Fluchterfahrung zu Multiplikator*innen der politischen Bildungsarbeit qualifiziert – und in diesem Teambuilding-Prozess eng begleitet. Berliner Schulen erhalten das kostenfreie Angebot einer dreiteiligen Unterrichtssequenz: Gerahmt von einer Vor- und einer Nachbereitungseinheit, die von der Lehrkraft selbst durchgeführt wird, findet eine 90-minütige Begegnung durch ein dreiköpfiges Multiplikator*innen-Team von fluchterfahren statt. Die Inhalte der Begegnung werden außerdem zu zielgruppengerechten und effektivem Lehrmaterial aufbereitet, welches bundesweit kostenlos nutzbar auf der Website zur Verfügung gestellt wird. Das Projekt basiert auf der Überzeugung, dass Geflüchtete durch ihre biografischen Erfahrungen wertvolles Wissen über den Wert von Demokratie und Menschenrechten vermitteln können. fluchterfahren.de
In den PULS Feriencamps für junges Engagement können sich Jugendliche in ihren Ferien für ihren Kiez engagieren. Das PULS Camp gibt es in Berlin in den drei Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Marzahn-Hellersdorf und Mitte. Unter dem Motto  „Urlaub vom Ego und voller Einsatz für andere“ engagieren sich im PULS Camp Jugendliche im Alter von 14 bis 25 in kleinen Teams über mehrere Tage kulturell, sozial und ökologisch in ihrer Stadt. Jeden Tag können die Teilnehmenden zwischen verschiedenen Herzaktionen bei lokalen Aktionspartnern auswählen und so mit Freunden erleben, wo sie mit ihrem persönlich Einsatz Menschen helfen können. pulscamp.de
Die ehrenamtliche Initiative „Hey, Alter!“ hat sich vorgenommen, 1000 Berliner Kinder und Jugendliche mit Laptops zu versorgen. Dazu werden alte Geräte wieder fit gemacht und nach Bedarf an Kinder und Jugendliche weitergegeben, wenn diese sich keine Technik leisten können. Über 400 Geräte wurden in Berlin so schon verteilt. www.kreuzberger-kinderstiftung.de
Im Projekt „Peer Helper“ lernen Jugendliche im Alter von 13 bis 21 Jahren, ihre Fähigkeiten an andere Jugendliche weiterzugeben. Nach einer kurzen Ausbildung entwickeln sie eigenverantwortlich und selbstorganisiert Workshops und AGs für Jugendfreizeiteinrichtungen. Durch ihre Partizipation in Jugendfreizeiteinrichtungen werden die jugendlichen Peer Helper*innen in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt und lernen wichtige Kompetenzen, die ihnen in der Schule und später im Beruf zugutekommen. Die derzeit 80 Peers beraten in 20 verschiedenen Jugendfreizeiteinrichtungen Neuköllns andere Jugendliche, schlichten Konflikte oder sensibilisieren für bestimmte Verhaltensweisen. Sie werden zu positiven Vorbildern. Mit dieser Form tragen sie zu einem friedlicheren Miteinander im Kiez bei. Das Peer Helper Netzwerk Neukölln wird getragen vom Nachbarschaftsheim Neukölln e.V. peerhelper.de
„Neuwähler:in“ ist eine Initiative, die niedrigschwellige politische Bildung für arabischsprachige Menschen in Deutschland anbietet. Der Gründer Mamoon Aboassi ist 2015 aus Syrien nach Deutschland gekommen. Ziel der Initiative ist es, auch andere Menschen mit Fluchterfahrung oder Neuzugewanderte dazu empowern, sich Gehör zu verschaffen und mitzuwirken. Hierzu produziert das ca. 10-köpfige Team mit syrischem und deutschen Hintergrund in arabischer Sprache u.a. Videos und Infografiken zum politischen System, den politischen Parteien und wichtigen aktuellen Diskursen.
Bei dem Medienprojekt DAS BIN ICH haben rund 130 Menschen mit und ohne Behinderungen Kurzfilme, Fotos und Musik zu ihren Themen erstellt. Als Ergebnisse entstanden 44 Filmbeiträge, darunter mehrere Trickfilme, und Musikvideos, die in vier inklusiven Videomagazinen mit Gebärdensprache, Audiodeskription und Untertiteln barrierearm veröffentlicht wurden und im Internet frei verfügbar sind. Außerdem wurde eine Fotoausstellung mit 30 ausgewählten Bildern erstellt. www.medienprojekt-berlin.de
Das Drei-Religionen-Kita-Haus soll mit einer jüdischen, einer christlichen und einer muslimischen Kita unter einem Dach einen Lernort schaffen, in dem das Zusammenleben der verschiedenen Religionen und Kulturen von frühester Kindheit an gelebt und gestaltet wird. Mit dem 2015 gestarteten und bundesweit einmaligen Projekt soll ein friedliches Miteinander der Religionen und der Vielfalt unterstützt werden. Noch in diesem Jahr soll mit bauvorbereitenden Maßnahmen begonnen werden - die Eröffnung ist für 2025 geplant. dreireligionenkitahaus.de

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