zum Hauptinhalt
Überall in Asien sind 2015 Hunderte Stoßzähne afrikanischer Elefanten beschlagnahmt worden. Seit drei Jahren werden mehr Elefanten gewildert als geboren werden.

© Rungroj Yongrit/dpa

Elefantenkrise in Afrika: Für Elefanten war 2015 ein tödliches Jahr

32 Tonnen Elfenbein beschlagnahmt. In China, in Thailand und Malaysia sind Hunderte Stoßzähne in Verwahrung genommen worden.

Nach Informationen der Tierschutzorganisation Ifaw sind 2015 mehr als 32 Tonnen Elfenbein beschlagnahmt worden. Allein im April 2015 haben die thailändischen Sicherheitsbehörden demnach sieben Tonnen gewildertes Elfenbein sichergestellt. In Singapur sind im Mai 3,7 Tonnen Elfenbein aus dem Verkehr gezogen worden. „Es ist im vergangenen Jahr keine Woche vergangen, in der die Strafverfolger kein Elfenbein entdeckt haben“, sagte Robert Kless von Ifaw. Die Organisation hat im vergangenen Jahr 143 Medienberichte über Elfenbeinbeschlagnahmungen vor allem in Asien gesammelt.

Seit 2013 liegt die Zahl der gewilderten Elefanten vor allem in Zentral- und Ostafrika konstant höher, als die Reproduktionsrate der größten Landsäugetiere der Welt ist, berichtet das Sekretariat des Washingtoner Artenschutzabkommens Cites. Die zentrale Elefantendatenbank hat zwischen 2006 und 2013 einen Rückgang der afrikanischen Elefanten von 550 000 Exemplaren auf dem gesamten Kontinent auf 470 000 registriert, berichtet die Elefanten-Spezialistengruppe der Weltnaturschutzunion IUCN.

Die Nashörner stehen kurz vor der Ausrottung

Noch bedrohlicher ist die Lage für die noch verbliebenen Nashörner in Afrika. 2014 wurden 1215 Nashörner wegen ihres Horns gewildert. 2015 waren es nach Informationen der Umweltstiftung WWF allein in Südafrika etwa 1000 Nashörner. Wenn die Wilderei nicht schnell gestoppt wird, werden Nashörner in freier Wildbahn schon in wenigen Jahren nicht mehr überlebensfähig sein.

2015 hat die Polizeibehörde Interpol – finanziert von Ifaw und Umweltorganisationen – eine Sonderermittlung in Sachen Elfenbein und Hörner von Nashörnern geführt. Das Ergebnis waren 376 Festnahmen in elf afrikanischen Ländern, 4,5 Tonnen konfisziertes Elfenbein und Nashorn sowie Dutzende anderer illegaler Wildtierprodukte.

Zur Startseite