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Tipps für eisfreie Autoscheiben: Eine Autofahrerin kratzt Eis von der Windschutzscheibe eines Fahrzeuges.

© dpa/Holger Hollemann

Eiskratzer oder warmes Wasser: Tipps und Tricks gegen Eis auf der Windschutzscheibe

Minusgrade und Schnee sind für jeden Autofahrer lästig. Wie man sich und sein Auto gegen Eis und Schnee am Morgen am besten wappnet. Unsere Tipps und Tricks.

Von Thomas Sabin

Jedes Jahr dasselbe Spiel: Noch liegt kein Schnee. Wer morgens in sein Auto steigt und zur Arbeit fährt, verliert keinen Gedanken an schneebedecke Autodächer und eingefrorene Scheiben und Spiegel. Und dann ganz plötzlich: Minusgrade und dicke Schneeflocken. Und das wichtigste Utensil fehlt: der Eiskratzer.

In der Folge machen die meisten aus der Not eine Tugend. Die alte CD-Hülle wird aus dem Handschuhfach gekramt und als Eiskratzer umfunktioniert. Suboptimal. Und ohne Handschuhe ein eher ungemütlicher und frostiger Start in den kalten Wintertag. Hier erfahren Sie, wie sie eingefrorene Fingerspitzen vermeiden und sich und Ihr Auto bestmöglich gegen Väterchen Frost wappnen.

Tipp 1: Den Fingerspitzen etwas Gutes tun und vorbeugen

Kratzen ist lästig. Insbesondere dann, wenn die Eisschicht robust ist und man im schlimmsten Fall keinen Kratzer in der Seitentür geparkt hat. Die einfachste Methode jedoch: Schon am Vorabend eine Folie über die Scheibe legen und in den Seitentüren einklemmen. Die Folie sollte dicht auf der Scheibe aufliegen.

Pappkarton eignet sich übrigens nicht dafür. Wird der Karton aufgeweicht, klebt und friert er an der Scheibe fest.

Auch wer ein Freund von Sauberkeit ist, hat morgens leichtes Spiel mit dem Eis. Eine saubere Scheibe lässt sich deutlich leichter von Eis befreien. Und Kratzern auf dem Glas kann so vorgebeugt werden.

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Auch ein guter Tipp aus der Netzgemeinde: Die dicken Weihnachtssocken rauskramen und ab damit über die Seitenspiegel. Vor dem Losfahren das Abziehen nicht vergessen.

Für alle anderen Scheiben gilt: Kratzen, kratzen, kratzen. Oder das ganze Auto einpacken. Im besten Fall in einer Garage.

Tipp 2: Auf die Technik kommt es an: Wie kratze ich meine Scheibe richtig?

Eiskratzer für das Auto werden einem quasi hinterhergeworfen. Ob als Werbegeschenk oder schon für einen Euro im Handel erhältlich, ist man gut beraten, sich mit einem oder auch zwei Kratzern zu versorgen. Denn: Der Winter kommt!

Klar ist aber auch: Eiskratzer ist nicht gleich Eiskratzer. Die Guten ihrer Art kosten oft etwas mehr und bestehen aus stabilem Kunststoff und warten oft mit einer Sägezahnkante auf. So kann der dicken Eiskrusten der Garaus gemacht werden.

Ein mit Eis und Schnee verkrustetes Auto steht in Potsdam. (Archivfoto)
Ein mit Eis und Schnee verkrustetes Auto steht in Potsdam. (Archivfoto)

© dpa/Patrick Pleul

Und Achtung: Die oben erwähnte CD-Hülle sollte nur im Notfall herhalten müssen. Die Gefahr, dass die Scheiben so zerkratzen, ist höher. Auch Kredit- oder Scheckkarten sind keine gute Idee. Vielleicht schafft man es so zwar, die Scheiben vom Eis zu befreien, aber Geldabheben oder Kartenzahlung sind danach meist nicht mehr möglich. Auch von der nahe liegenden Parkscheibe als Kratzer-Ersatz ist abzuraten.

Tipp 3: Die Umweltsünde: Chemie gegen die Eisschicht auf der Scheibe

Manchmal hat man es am Morgen eilig. Keine Zeit zum Kratzen. Enteiserspray kann da schnelle Abhilfe schaffen. Aber: Umweltfreundlich ist anders. Also vielleicht doch lieber zwei Minuten früher das Haus verlassen und auf Tipp 1 und 2 zurückgreifen. An besonders kalten Tagen hilft aber oft nur eine Kombination aus Chemie und Kratzer, um dicke Eisschichten zu lösen.

Tipp 4: Autoscheibe, Scheinwerfen, Blinker und Spiegel komplett vom Eis befreien

Ein kleines Guckloch in der von Schnee und Eis bedeckten Frontscheibe reicht nicht. Die Gefahr von Unfällen steigt so enorm. Und die Gefahr sich ein Bußgeld von 10 Euro einzuhandeln ebenfalls. Neben der Frontscheibe sollten alle Scheiben freien Durchblick gewähren. Also runter mit dem Eis. Das gilt auch für Scheinwerfer, Blinker und Rückleuchten. Durch die Seitenspiegel sollte man ebenfalls gucken können. Für ein verschneites Kennzeichen werden fünf Euro fällig.

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Als kleiner Ansporn: Hier eine Übersicht des Bußgeldkatalogs für den Winter.

Tipp 5: Keine heiße Dusche! Eis mit heißem Wasser entfernen

Tun Sie das nicht! Kippen Sie kein heißes Wasser über eisbedeckte Autoscheiben. Durch den Temperaturwechsel können Risse in der Verglasung entstehen, insbesondere dann, wenn die Scheibe durch Mikrorisse, verursacht durch Steinschläge, bereits beschädigt ist.

Flockige Rutschpartie: Wenn Eis und Schnee die Straßen glatt machen, sind Gefühl, weniger Tempo und mehr Abstand gefragt.
Flockige Rutschpartie: Wenn Eis und Schnee die Straßen glatt machen, sind Gefühl, weniger Tempo und mehr Abstand gefragt.

© dpa/Zacharie Scheurer

Tipp 6: Motor erst starten, wenn die Arbeit getan ist

Wer sein Auto liebt und vielleicht auch seine Nachbarn, der lässt den Motor so lange aus, bis Schnee und Eis beseitig wurden. Laut ADAC ist es schädlich für den Motor, das Auto im Stand warmlaufen zu lassen. Zudem werden so schädliche Abgase in die Luft gepustet. Unschön für alle Anwohner.

Außerdem kann der laufende Motor auch ein Griff ins Portemonnaie bedeuten. Auch hier ist ein Blick in den Bußgeldkatalog für den Winter zu empfehlen.

Tipp 7: Seien Sie behutsam, Ihre Scheibenwischer werden es Ihnen danken

Scheibenwischer frieren schnell an der Scheibe fest. Wer dann an ihnen zieht, kann den Gummi beschädigen oder sogar abreißen. Etwas Enteiser kann helfen, Scheibenwischer behutsam von der Scheibe zu lösen und so ihr Leben zu verlängern.
Die umweltfreundliche Variante: eine Flasche warmes Wasser. Unbedingt nur in Zimmertemperatur! Sonst: siehe Tipp 5. Oder Sie legen die Scheibenwischen auf die Abdeckfolie der Frontscheibe.

Tipp 8: Tief in die Tasche greifen

Wer auf all das keine Lust hat (siehe Tipp 1 bis 7), der kann sich ein Auto mit Standheizung kaufen. Aber das kostet eben. Tipp 1 bis 7 schonen da schon eher den Geldbeutel.

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