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Im spanischen Saragossa knackten die Temperaturen die 40-Grad-Marke locker.

© Vincent West/Reuters

„Eine wirkliche Ausnahmesituation“: Spanien und Frankreich erleben historische Hitzewellen

Brände in Folge der Temperaturen von bis zu 44 Grad verwüsten in Spanien Tausende Hektar Land. In Frankreich mussten mehrere Veranstaltungen abgesagt werden.

Weite Teile Europas sind von einer für die Jahreszeit außergewöhnlichen Hitzewelle erfasst worden. In Deutschland wurden nach Angaben des Deutschen Wetterdienst (DWD) teils Temperaturwerte von über 35 Grad erreicht. In Frankreich drohten Rekord-Temperaturen von 42 Grad. In Spanien zerstörten Waldbrände bereits tausende Hektar Wald.

In Frankreich sprach der Wetterdienst Météo France von der frühesten Hitzewelle seit 1947. Bereits in elf Gebieten seien neue Temperatur-Rekorde für den Monat Juni aufgestellt worden. Mehrere Festivals, Sport- und Kulturveranstaltungen wurden abgesagt.

„Es handelt sich um eine wirkliche Ausnahmesituation“, hieß es. Flächendeckend wurden Temperaturen von 35 bis 39 Grad erwartet. Verbunden mit der schon länger andauernden großen Trockenheit herrschte große Waldbrandgefahr, immer wieder rückte die Feuerwehr zu Brandherden in der Natur aus. Im südfranzösischen Departement Tarn brachen alleine am Samstag drei Brände aus, wie die Präfektur mitteilte.

Bei extremer Hitze starben bereits am Freitag zwei Rentner an der Westküste am Strand von Pornichet, wie der Sender France Info berichtete. Ein 80-Jähriger hatte sich gegen 14 Uhr bei praller Sonne auf sein Handtuch gelegt. Als er sich nicht mehr bewegte, riefen andere Strandgäste um Hilfe. Der Mann erlitt offenbar einen Hitzschlag, der Strandwache gelang es nicht mehr, ihn wiederzubeleben.

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Zwei Stunden später sackte ein 82-Jähriger tot im Wasser zusammen. Bei einer Wassertemperatur von 16 Grad und einer Lufttemperatur von 35 Grad wurde ein tödlicher Kälteschock vermutet.

Schlimmste Juni-Hitzewelle in Spanien seit 1950

Im ebenfalls von der ungewöhnlichen Hitze betroffenen Spanien verwüsten Flächenbrände seit Tagen tausende Hektar Land. In der Sierra de la Culebra im Nordwesten waren bis zu 20.000 Hektar betroffen. 14 Ortschaften wurden vorsorglich evakuiert. In mehreren anderen Regionen kämpften Einsatzkräfte gegen weitere Brände. Im nordöstlichen Saragossa wurden Temperaturen bis 43 Grad erwartet.

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In Spanien herrscht die schlimmste Juni-Hitzewelle seit 1950 mit Temperaturen von örtlich mehr als 44 Grad. Der Rekord dieser Hitzeperiode wurde am vergangenen Freitag im andalusischen Andújar mit 44,2 bis 44,3 Grad registriert.

Besonders heiß sollte es am Samstag nach Angaben des Wetterdienstes Aemet mit 40 bis 42 Grad vor allem in den Regionen Katalonien, Navarra und Baskenland im Nordosten und Norden des Landes sowie in Andalusien im Süden werden.

In den Niederlanden gab der Wetterdienst eine Warnung für die südliche Stadt Limburg heraus, wo die Temperaturen auf 35 Grad steigen könnten. In Großbritannien verzeichneten die Behörden den dritten Tag in Folge neue Temperaturrekorde für die Jahreszeit.

In Norditalien leidet die Po-Ebene unter der schlimmsten Dürre seit 70 Jahren, einige Gemeinden rationierten die Wasserverteilung. Nach Angaben des Landwirtschaftsverbandes Coldiretti ist dort die Hälfte der Anbauflächen bedroht.

Anders in Griechenland: Hier müssen die Menschen vielerorts weiter den Regenschirm dabei haben, im Norden und Westen sollte es auch am Wochenende regnen und zum Teil gewittern.

Die Zunahme der Hitzewellen und Dürren ist laut Wissenschaftlern eine direkte Folge der globalen Erwärmung. Dabei nehmen sowohl Intensität als auch Dauer und Häufigkeit dieser Phänomene zu. (AFP, dpa)

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