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Niedrige Pegelstände in Italiens Flüssen, hier der Tiber in Rom

© AFP/Andreas Solaro

Dürre in Italien: Pisa und Verona schränken Wassernutzung stark ein

Italien leidet unter der schlimmsten Trockenheit seit Jahrzehnten. Einige Städte verbieten tagsüber, Gärten zu wässern, Autos zu waschen oder Pools zu füllen.

Wegen der sich zuspitzenden Dürre-Krise in Italien hat Verona die Nutzung von Trinkwasser stark eingeschränkt. Dieses darf bis zum 31. August tagsüber nur noch zur Nahrungsaufnahme, zur Körperhygiene und zur Reinigung im Haushalt verwendet werden. Von 6.00 Uhr bis 21.00 Uhr ist es verboten, Gärten und Sportplätze zu bewässern, Autos zu waschen und Schwimmbäder zu befüllen, wie der neue Bürgermeister Damiano Tommasi in einer Verordnung am Wochenende beschloss. Bei Zuwiderhandlung drohen Strafen bis zu 500 Euro.

In der Nacht, also von 21.00 Uhr bis 6.00 Uhr, sind die Tätigkeiten zwar erlaubt, die Stadt bittet aber ihre Bürger, davon abzusehen. Auch in Pisa unterzeichnete Bürgermeister Michele Conti eine ähnliche Anordnung: In der bei Touristen beliebten Stadt in der Toskana darf ab 11. Juli Trinkwasser nur noch im Haushalt verwendet werden.

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Italien leidet unter der heftigsten Trockenheit seit Jahrzehnten, viele Flüsse wie etwa der Po weisen die niedrigsten Pegelstände seit mehr als 70 Jahren auf. In etlichen Gemeinden vor allem in Norden müssen die Leute schon seit Wochen Wasser sparen, Tanklaster werden vielerorts zum Auffüllen der Wasserspeicher eingesetzt. Städte wie Mailand haben großen Brunnen schon das Wasser abgedreht.

[Lesen Sie auch: Temperaturrekorde immer häufiger – Wie viel Klimawandel steckt in der Hitzewelle? (T+)]

Ein halbes Dutzend Regionen ersuchte die Regierung in Rom bereits, den Notstand auszurufen, um weitere Hilfsgelder und Einsätze des Zivilschutzes zu ermöglichen. Ministerpräsiden Mario Draghi kündigte an, dass ab Montag entsprechende Schritte folgen könnten.

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Der Klimawandel führt einerseits zu länger andauernden Dürren sowie andererseits zu extremen Niederschlagsereignissen. Die extrem großen Wassermengen, die im Verlauf eines solchen Extremniederschlages dann auf die Erde treffen, können von den ausgetrockneten Böden allerdings kaum aufgenommen werden. Die Dürre bleibt also auch nach heftigem Regen im Boden bestehen.

Seit den 1980ern ist die Zahl der Dürreperioden in Südeuropa gestiegen, in Norditalien gab es zuletzt 2011 und 2017 ernste Trockenheitsphasen. Nach Modellrechnungen wird sich im Zuge der fortschreitenden Klimakrise der Alpenraum bis zum Jahr 2050 deutlich stärker weiter erwärmen als andere Gebiete. (dpa/Tsp)

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