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Die letzten Krankenwagen verlassen die Tham Luang Höhle in Thailand.

© REUTERS/Soe Zeya Tun

Update

Drama in Thailand: Fußballmannschaft aus Höhle in Thailand gerettet – auch Retter zurück

Zwölf Kinder und ihr Betreuer werden wohlbehalten aus einer Höhle geborgen. Bei aller Freude gedenkt Thailand auch eines Tauchers, der bei der Rettung erstickte.

Einsatz geglückt: Im Höhlendrama von Thailand sind die zwölf Spieler einer thailändischen Fußball-Jugendmannschaft und ihr Trainer alle gerettet. „Alle zwölf Wildschweine und der Trainer sind draußen. Alle sind in Sicherheit“, teilte die thailändische Marine am Dienstag mit. Der Verein des Jugend-teams nennt sich Moo Pah - zu deutsch: Wildschweine. Nach ersten Angaben der Ärzte haben die Geretteten die lange Zeit des Zittern und Bangens verhältnismäßig gut überstanden.

Das Happy End grenzt für viele an ein Wunder. Auch Experten hatten es kaum für möglich gehalten, das Team des Fußballvereins aus ihrem Zufluchtsort in vier Kilometern Tiefe sicher nach draußen zu bringen. Am Dienstagabend kamen schließlich noch ein Arzt und drei weitere Retter aus der Höhle, die dort seit dem Wochenende für alle Fälle ausgeharrt hatten. Am frühen Morgen hatte der Tauchereinsatz zur Rettung der letzten eingeschlossenen Jungen und ihres Trainers begonnen.

Zuvor hatte Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn ausgegeben, bis zum Abend alle Eingeschlossenen herauszuholen. Niemand wollte dem Trainer oder gar einem der Jungen zumuten, eine weitere Nacht in der Dunkelheit ausharren zu müssen - und das noch allein. Die Jungen und ihr erwachsener Betreuer saßen seit dem 23. Juni in der Höhle fest. Das Fußball-Team war bei einem Ausflug in die Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non von den Wassermassen überrascht worden.

Erst nach neun Tagen, in denen es keinerlei Lebenszeichen gab, wurden die Jungen und ihr Trainer von britischen Höhlentauchern entdeckt. Der Weg nach draußen ist fast vier Kilometer lang. Seit Sonntag gelang es den Tauchern nach und nach, Jungen aus der Höhle zu bringen, jeweils in Viererteams.

Den an den vergangenen Tagen geretteten Kindern geht es verhältnismäßig gut. Sie sollen aber noch mindestens eine Woche im Krankenhaus bleiben. Zwei haben minderschwere Lungen-Infekte. Nach den mehr als zwei Wochen in der Dunkelheit müssen alle zum Schutz vor dem Tageslicht Sonnenbrillen tragen. Die ersten bekamen auch schon Besuch von Eltern und Geschwistern. Allerdings durften sie sich nur durch Glasscheiben sehen, aus Angst vor Infekten.

Das glückliche Ende des Höhlendramas grenzt für viele an ein Wunder. Auch Experten hatten es kaum für möglich gehalten, das Team des Fußballvereins aus ihrem Zufluchtsort in vier Kilometern Tiefe sicher nach draußen zu bringen. Keines der Kinder hatte Erfahrung im Tauchen, weshalb sie von den Profis in den Schlepptau genommen wurden. Manche Stellen in der Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non waren so eng, dass auch die Kinder kaum durchpassten.

Als vorletzter der insgesamt zwölf Spieler kam der jüngste nach draußen. Er ist erst elf.

In der Region im Norden Thailands, an der Grenze zu Myanmar, gab es am Dienstag wieder heftige Regenfälle. Der Einsatz war deshalb auch ein Kampf gegen das Wetter und gegen die Zeit. In Südostasien ist gerade Monsun-Saison. Deshalb wurde zuvor befürchtet, dass durch den Regen das Wasser in der Höhle so schnell steigt, so dass die Hilfsaktion abgebrochen werden muss.

An dem neuen Rettungseinsatz - dem dritten mittlerweile - sind mindestens 19 Spezialtaucher beteiligt gewesen, die meisten aus dem Ausland. Insgesamt waren mehr als 1000 Retter beteiligt. Der Gouverneur sagte zuvor, der Einsatz am Dienstag werde möglicherweise länger dauern als an den ersten beiden Tagen. Grund dafür sei, dass neben den fünf Eingeschlossenen auch vier Retter aus der Höhle geholt werden müssten. Darunter ist auch ein Mediziner, der in der Höhle ausharrte, um im Notfall Erste Hilfe leisten zu können. (dpa, AFP)

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