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Das Pentagon-Gebäude in Arlington, Virginia, USA am 9. Oktober 2020.

© REUTERS/Carlos Barria

„Die Frage ist, was ist es?“: Keine Belege für außerirdisches Leben in US-Ufo-Report

Unbekannte Flugobjekte werden schon seit Jahren vom Militär gesichtet. Im Juni will der amerikanische Geheimdienst erstmals seine Erkenntnisse veröffentlichen.

Der von der Ufo-Fangemeinde mit Spannung erwartete Bericht der US-Geheimdienste über unbekannte Flugobjekte, der im Juni veröffentlicht werden soll, enthält laut einem Medienbericht keinerlei Belege für außerirdisches Leben. Geheimdienstdirektorin Avril Haines wird dann bislang geheime Forschung des Verteidigungsministeriums zu unbekannten Flugobjekten offenlegen.

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Wie die „New York Times“ am Donnerstag berichtete, haben Regierungsvertreter zwar keine Erklärung dafür, worum es sich bei vom Militär gesichteten unidentifizierten Flugobjekten handelt – ebenso wenig gibt es demnach aber belastbare Hinweise darauf, dass die Objekte von Aliens stammen könnten.

Experten sei es nicht gelungen, die mysteriösen Bewegungen der Flugobjekte zu erklären, schrieb die „New York Times“ unter Berufung auf ranghohe Regierungsvertreter. Insgesamt widmet sich der bislang geheim gehaltene Bericht mehr als 120 Ufo-Sichtungen aus den vergangenen zwei Jahrzehnten. Einige der unidentifizierten Flugobjekte fielen demnach durch irrwitzig hohe Geschwindigkeiten und ihre Wendigkeit auf.

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Ausgeschlossen werden konnte dem Bericht zufolge immerhin, dass es sich bei den Objekten um Produkte geheimer US-Militärtechnologie handelt. Allerdings sprach ein ranghoher Regierungsvertreter gegenüber der „New York Times“ von wachsenden Befürchtungen, dass die Objekte im Zusammenhang mit chinesischen oder russischen Experimenten im Bereich der Hyperschallgewindigkeits-Technologie stehen könnten.

Barack Obama spricht in TV-Show über Aliens

Erst kürzlich berichteten Piloten der US-Navy in der angesehenen Fernsehsendung „60 Minutes“ über von ihnen beobachtete Flugobjekte, die sich mit irrwitziger Geschwindigkeit und Wendigkeit bewegten.

Und der frühere Geheimdienstdirektor John Ratcliffe sagte schon im März im Sender Fox News: „Es gibt viel mehr Sichtungen, als öffentlich gemacht werden.“

Auch der frühere US-Präsident Barack Obama hatte Mitte Mai in einer Fernsehshow gescherzt: „Über Aliens gibt es einige Dinge, die ich hier nicht sagen kann.“ Was aber stimme, sei, „dass es Bilder und Aufnahmen von Objekten im Himmel gibt, von denen wir nicht genau wissen, was sie sind, und bei denen wir nicht erklären können, wie sie sich bewegen“.

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Rüstungstechnologie von Rivalen wie Russland und China

Das US-Verteidigungsministerium forscht schon seit Jahrzehnten im Geheimen über unbekannte Flugobjekte, oder unidentifizierte Luftraum-Phänomene (UAP), wie es das Pentagon nennt. Der Kongress ordnete im vergangenen Jahr eine Offenlegung von Teilen der Erkenntnisse an. Während in den kommenden Wochen eine Kurzfassung des Berichts öffentlich gemacht wird, erhält der Kongress auch eine längere Fassung mit weiterhin klassifizierten Informationen.

Die Experten des Verteidigungsministeriums gehen verstärkt der Frage nach, ob sie es möglicherweise mit neuer Rüstungstechnologie von Rivalen wie Russland und China zu tun haben. Es wäre ein Albtraum für die Weltmacht, wenn potenzielle Gegner über technologisch überlegenes Militärgerät verfügen.

Dieser Bild, das am 28. April 2020 von Navy-Piloten aufgenommen wurde, zeigt einen Teil eines nicht klassifizierten Videos, das seit Jahren im Umlauf ist und Interaktionen mit „unidentifizierten Luftphänomenen“ zeigt.
Dieser Bild, das am 28. April 2020 von Navy-Piloten aufgenommen wurde, zeigt einen Teil eines nicht klassifizierten Videos, das seit Jahren im Umlauf ist und Interaktionen mit „unidentifizierten Luftphänomenen“ zeigt.

© AFP

„Das Verteidigungsministerium nimmt jeden Bericht über ein Eindringen von identifizierten oder nicht identifizierten Fluggeräten in unseren Luftraum sehr ernst und untersucht jeden von ihnen“, sagt Pentagon-Sprecherin Sue Gough. „Mit dem Sammeln zusätzlicher Daten wollen wir die Kluft zwischen identifiziert und nicht identifiziert schließen und strategische Überraschungen mit Blick auf gegnerische Technologie vermeiden.“

Das Pentagon-Ufo-Programm

Deswegen ist das Pentagon auch so verschlossen bei seiner Ufo-Forschung: Sollte ein neuartiges Objekt tatsächlich von einem anderen Land stammen, wollen die US-Militärs nicht offenlegen, was sie darüber wissen oder nicht wissen. Zumal das wiederum Rückschlüsse auf die US-Fähigkeiten ermöglichen würde, solche Objekte zu orten und zuzuordnen.

Luis Elizondo, der in dem Pentagon-Ufo-Programm arbeitete, sagte dem Sender ABC kürzlich, einige der gesichteten Objekte würden „alles übertreffen, was wir in unserem Inventar habe“. „Wir wissen: Was auch immer das in unserem Himmel ist, es ist echt. Die Frage ist, was ist es?“

Der Bericht der US-Geheimdienste soll dem US-Kongress spätestens am 25. Juni vorgelegt werden. Wie die „New York Times“ berichtete, bleibt der Anhang des Berichts aber vertraulich. Im vergangenen Jahr vom Pentagon veröffentlichte Videos von drei als „nicht identifiziert“ eingestuften Flugobjekten hatten zuletzt Gerüchte angeheizt, wonach die US-Geheimdienste über Informationen über intelligentes außerirdisches Leben verfügen könnten. (AFP)

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