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Im Cern hatte es zuletzt Zweifel am Teilchenexperiment gegeben.

© dpa

Cern gibt Fehler zu: Einstein hatte doch recht

Das Genfer Cern-Forschungsinstitut hat zugegeben, dass es einen Fehler gegeben hat. Das Institut hatte nach einem Experiment gemutmaßt, dass Neutrinos schneller als Licht seien und Einstein demnach unrecht gehabt haben könnte.

Ein fehlerhafter Kabelanschluss hat möglicherweise die Messungen des Atomforschungszentrums Cern bei Genf mit ultraleichten Teilchen verfälscht, die vor einem halben Jahr die Relativitätstheorie von Albert Einstein infrage gestellt hatten. Das gab das Forschungsinstitut am Donnerstag in Genf zu. Das Cern hatte im September Ergebnisse eines Experiments veröffentlicht, wonach die sogenannten Neutrinos schneller als Licht sind.

Den damals veröffentlichten Messungen zufolge legten die Winzigteilchen die 730 Kilometer lange Strecke zwischen dem Cern und einem unterirdischen Forschungslabor im italienischen Gran Sasso mit einer Geschwindigkeit zurück, die um 60 Nanosekunden unter der des Lichtes lag. Das Ergebnis der Tests, die im Rahmen des Experiments „Opera“ stattfanden, hatte damals die Welt der Physik in Aufruhr versetzt: Es stellte Einsteins Relativitätstheorie infrage, wonach Teilchen in einem Vakuum nicht schneller als Licht fliegen können.

Das Cern nannte nun am Donnerstag zwei mögliche Fehlerquellen und bestätigte damit einen Bericht des US-Wissenschaftsmagazins „Science“. Zum einen könnte ein Kabel, das ein externes GPS- Signal an eine Kontrolluhr weitergibt, zu Fehlern bei der Geschwindigkeitsmessung geführt haben. Als andere potenzielle Fehlerquelle nannte die Forschungseinrichtung einen Oszillator, der zur Synchronisierung der GPS-Signale dient.

Die Forscher des Cern versicherten, sie hätten die Messungen sechs Monate lang immer wieder überprüft, bevor sie sie im September veröffentlichten. Nun sei eine neue Testreihe im Mai geplant.

(AFP)

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