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Blick auf die argentinische Hauptstadt Buenos Aires.

© Julian Stratenschulte/dpa

Update

Blackouts in mehreren Ländern: Stromausfall in ganz Argentinien und Uruguay

Ein Fehler im grenzüberschreitenden Stromnetz betrifft Millionen Menschen in Lateinamerika. In einigen Regionen gibt es inzwischen wieder Elektrizität.

In Teilen Lateinamerikas ist am Sonntag der Strom ausgefallen. Besonders betroffen sind Argentinien und Uruguay. Auch in Teilen Brasiliens und Paraguays gebe es einen Blackout, meldet der britische Sender BBC. Die argentinische Zeitung „La Nación“ schreibt, auch Regionen Chiles seien ohne Elektrizität.

Dem BBC-Bericht zufolge begann der Stromausfall am frühen Morgen (Ortszeit). Züge standen demnach still, Ampeln fielen aus. In Argentinien und Uruguay leben zusammen rund 48 Millionen Menschen.

"Ein massiver Blackout im grenzüberschreitenden Stromnetz hat zu dem Stromausfall in Argentinien und Uruguay geführt", teilte der argentinische Energiekonzern Edesur auf Twitter mit. Argentiniens Energieminister Gustavo Lopetegui sagte nach Angaben der BBC, der Grund für den technischen Fehler sei noch nicht klar. Für einige Teile des Landes werde die Stromversorgung wiederhergestellt. Der Prozess werde aber einige Stunden dauern. In vier Provinzen des Landes standen am Sonntag Regionalwahlen an.

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Der Anbieter UTE in Uruguay erklärte nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP, das Problem sei um 07.06 Uhr (Ortszeit, 12.06 Uhr MESZ) im argentinischen Netz aufgetreten und habe "im ganzen Staatsgebiet" sowie in einer Reihe von Provinzen des Nachbarlandes einen Stromausfall verursacht.

In sozialen Medien heißt es der BBC zufolge, dass weite Teile Argentiniens mit seinen gut 44 Millionen Einwohnern betroffen seien, darunter die Provinzen Santa Fe, San Luis, Formosa, La Rioja, Chubut, Cordoba and Mendoza. Auch die Hauptstadt Buenos Aires war ohne Elektrizität; nach Angaben des Versorgers Edesur sollen Teile der Stadt inzwischen wieder Strom haben.

Argentinien, wo im Herbst Präsidentschaftswahlen stattfinden, leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise. Die Infrastruktur gilt als marode. Präsident Mauricio Macri äußerte sich zunächst nicht zu der Situation.

Zudem hat auf der Südhalbkugel der Winter begonnen. In den betroffenen Ländern wird viel mit Strom geheizt. Die Temperatur in Buenos Aires liegt derzeit bei rund 15 Grad; die Wetterprognose sagt viel Regen voraus.

Wie AFP berichtet teilen sich beide Länder Länder ein Stromnetz, das vom gemeinschaftlich betriebenen Staudamm Salto Grande ausgeht. Dieser befindet sich rund 450 Kilometer nördlich von Buenos Aires und rund 500 Kilometer nördlich von Uruguays Hauptstadt Montevideo. UTE teilte demnach mit, in einigen Küstenorten gebe es wieder Strom.

Im Jahr 2009 hatte ein Stromausfall Brasilien lahmgelegt. Damals saßen etwa 40 Millionen Menschen im Dunkeln, als kurz nach 21 Uhr Ortszeit der Strom in mindestens neun Bundesstaaten ausfiel. Betroffen waren mehr als 800 Städte vor allem im Süden, der Mitte und im Nordwesten des Landes, darunter auch die Metropolen Sao Paulo, Rio de Janeiro, Belo Horizonte und die Hauptstadt Brasilia. In Rio de Janeiro gingen nach einigen Stunden wieder erste Lichter an. Anderenorts dagegen dauerte Blackout weiter an.

Ursache war nach Angaben der Behörden eine Störung im Überleitungssystem, die das Wasserkraftwerk Itaipu an der Grenze zu Paraguay stilllegte. Itaipu ist nach dem Drei-Schluchten-Staudamm in China das zweitgrößte Wasserkraftwerk der Welt und deckt 20 Prozent des brasilianischen Strombedarfs.

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