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Der Flachlandgorilla im Kongo ist laut WWF derzeit am stärksten bedroht.

© Imago

Bericht des WWF: Mehr als zwei Drittel der Tierwelt in den vergangenen 50 Jahren vernichtet

Die Population von rund 21.000 Tierarten ist seit 1970 dramatisch zurückgegangen. In Deutschland sind vor allem zwei Tiere besonders gefährdet.

Um mehr als zwei Drittel sind laut einer Untersuchung zahlreiche Tierbestände weltweit in den vergangenen 50 Jahren geschrumpft.

Der Rückgang bei rund 21.000 beobachteten Populationen von Säugetieren, Vögeln, Fischen, Amphibien und Reptilien zwischen 1970 und 2016 betrage im Durchschnitt 68 Prozent. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Living Planet Report 2020 der Umweltstiftung WWF und der Zoologischen Gesellschaft London hervor. Als Hauptursachen nennt die Organisation die Vernichtung von Wäldern und die Ausbreitung der Landwirtschaft.

Damit hat sich der Wert im Vergleich zur vergangenen Ausgabe von 2018 weiter verschlechtert. Im vergangenen Jahr bereits hatte der WWF das „größte Artensterben seit Verschwinden der Dinosaurier“ angeprangert. Einbezogen wurden nun Bestände von mehr als 4400 bedrohten und nicht bedrohten Wirbeltierarten, also nur ein kleiner Ausschnitt der Tierwelt.

Insekten wurden nicht einberechnet. Der WWF spricht von einem neuen Tiefpunkt bei der biologischen Vielfalt. „Wir verlieren die Vielfalt des Lebens auf der Erde“, sagte der Vorstand Naturschutz der Stiftung, Christoph Heinrich, der Deutschen Presse-Agentur.

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Die Zerstörung des Tierlebens habe sich in den vergangenen Jahren weiter beschleunigt, sagte der internationale Direktor des WWF, Marco Lambertini, der Nachrichtenagentur AFP. 2016 habe seine Organisation eine Zerstörung der Tierwelt von 60 Prozent dokumentiert, nur vier Jahre später seien es bereits fast 70 Prozent. Dieser Zeitraum sei „ein Augenblick“ im Vergleich zu den „Millionen von Jahren, die viele Arten auf unserem Planeten gelebt haben“.

Als besonders gefährdete Tiere nennt der WWF den Östlichen Flachlandgorilla im Kongo, Lederschildkröten in Costa Rica und Störe im Jangtse – bei den letztgenannten liege der Rückgang seit 1970 bei 97 Prozent. In Deutschland sind laut Heinrich zum Beispiel Rebhuhn und Kiebitz von deutlichen Bestandsrückgängen betroffen. (dpa, AFP)

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