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Ein Feldhamster krabbelt auf einer Ackerfläche aus seinem Bau.

© Uwe Anspach/dpa

Bedrohte Tierart: Bundesregierung will Feldhamster retten

In verschiedenen Projektregionen beraten Experten Bauern zu hamsterfreundlicher Landwirtschaft. Damit will das Bundesumweltministerium die Nager vor dem Aussterben bewahren.

Mit Modellprojekten und ehrenamtlichen Helfern will die Bundesregierung den vom Aussterben bedrohten Feldhamster retten. „Feldhamsterland“ heißt die Initiative innerhalb des Bundesprogramms Biologische Vielfalt, über das die Landwirtschaft in fünf Bundesländern so gestaltet werden soll, dass die kleinen Säuger überleben können. Wie das Bundesumweltministerium am Donnerstag in Berlin mitteilte, gibt es dafür bis 2023 rund 3,4 Millionen Euro aus dem Etat von Ministerin Svenja Schulze (SPD). Der Feldhamster ist eine der am stärksten bedrohten Säugetierarten Deutschlands.

Experten beraten Bauern in fünf Projektregionen in Thüringen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Hessen zu hamsterfreundlicher Landwirtschaft. Dazu gehört etwa, Getreidestreifen nicht zu ernten oder Luzerne anzubauen, damit die Nager Schutz und Nahrung finden. Ein neues „Netzwerk ehrenamtlicher Feldhamsterschützer“ soll zudem das Wissen zu der Art verbessern.

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„Die Intensivierung der Landwirtschaft ist eine Hauptursache für die Gefährdung des Feldhamsters und der biologischen Vielfalt im Allgemeinen“, sagte Schulze. Die Vielfalt zu erhalten könne nur gemeinsam mit den Landwirten gelingen. Die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BfN), Beate Jessel, sagte, ohne die großflächige Umsetzung von Schutz- und Hilfsmaßnahmen werde der Feldhamster in absehbarer Zeit in Deutschland aussterben. „Es besteht ein dringender Handlungsbedarf.“ Maßnahmen für den Feldhamster kämen auch weiteren Tierarten in der Agrarlandschaft zugute.

Der Feldhamster (Cricetus cricetus) lebt dem BfN zufolge in offenen Landschaften, bevorzugt auf Löss- und Lehmböden, die zur Anlage seiner Baue besonders geeignet sind. Sie gehören demnach aber auch zu den fruchtbarsten Ackergebieten. (dpa)

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