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Im Winter drohen Autofahrern Schnee, Glätte und Eis. Tipps können helfen, sicher zu fahren.

© PNN/Sebastian Gabsch

Autofahren bei Winterwetter: So fahren Sie sicher durch Eis und Schnee

Wer auf winterlichen Straßen Auto fährt, passt seine Fahrweise besser an Eis und Schnee an und verlässt sich nicht nur auf die Technik. Ein paar Tipps helfen.

Von Thomas Sabin

Regen und Kälte und bald auch Schnee: Der Winter steht vor der Tür. Und mancherorts können schon jetzt die Straßen glatt werden. Dann gilt: Fuß vom Gas, noch mehr Abstand halten und mit geringerem Tempo an Ampeln und Kreuzungen heranfahren, rät die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ). Die Tage werden im Winter kürzer, die Bremswege länger.

Die meisten Autos haben heute ein Antiblockiersystem (ABS). Wer damit stark bremsen muss, tritt „beherzt“ aufs Pedal, so die GTÜ. Dabei lässt sich das Auto bei Bedarf noch lenken, etwa um Hindernissen auszuweichen. Doch auch wer weitere elektronische Helfer wie etwa ein Stabilitätsprogramm an Bord hat, sollte kein Risiko eingehen und umsichtig fahren.

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Die Gesetze der Fahrphysik blieben immer in Kraft, so die GTÜ. Ganz alte Autos noch ohne ABS bremst man besser behutsamer. Denn die Räder blockieren ansonsten auf Eis und Schnee schnell - und übertragen keine Lenkbewegungen mehr.

Wie schnell darf man im Schnee fahren?

Bei Schnee, Matsch und Eis sieht die Welt für Autofahrer ganz schnell ganz anders aus. Der Bremsweg verlängert sich, die Bodenhaftung verringert sich und beim Lenken ist besondere Aufmerksamkeit geboten. Grundsätzlich ist anzuraten, dass bei Winterwetter, also Eis und Schnee, die Geschwindigkeit um die Hälfte reduziert werden sollte. Das führt dazu, dass der Bremsweg unverändert bleibt. Bei Eis ist sogar zu empfehlen, die Geschwindigkeit um bis zu 70 Prozent zu reduzieren.

Wie fahren, wenn es schneit?

Hektisches Lenken vermeiden Autofahrer besser generell auf glattem Terrain, um nicht ins Schleudern zu kommen. Und auch Gas geben Winterfahrer, indem sie das Pedal lieber streicheln als treten. Ein höherer Gang als üblich hilft, plötzliches Durchdrehen der Räder zu verhindern und kann die Bewegungen der Karosserie beruhigen.

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Wer mit Frontantrieb unterwegs ist, kann etwa durch zu viel Gas in der Kurve auf Schnee die Vorderräder zum Durchdrehen bringen. Das Auto schiebt dann über die Vorderräder Richtung Kurvenrand, es untersteuert. In einer solchen Situation sollte das Tempo reduziert werden. Dann können die Räder wieder greifen und das Auto folgt wieder der eingeschlagenen Lenkung.

Geschickt das Auto im Schnee fahren

Treibt die Hinterachse das Auto an, kann bei zu viel Gas das Heck ausbrechen. Hier ist schnelles Gegenlenken mit Gefühl gefragt, um das Auto wieder einzufangen. Am besten übt man so was bei einem Fahrtraining. Allradautos sind laut GTÜ im Vorteil. Diese zeigen ihre Stärken sowohl beim Anfahren als auch in der Kurve. Denn sie können die Kräfte des Antriebs gleichmäßiger an die Räder verteilen. Beim Bremsen allerdings gibt es dann keine Vorteile mehr.

Trotz Vorsicht sowie guter Ganzjahres- oder Winterreifen: Wenn sich das Glatteis auf der Straße spiegele, gehe selbst bei intakter Bereifung die Haftung gegen null. Dann sei es sinnvoller, auf den Streudienst zu warten.

Ein Auto fährt über die eingeschneite Straße. Vorsicht ist geboten. (Symbolbild)
Ein Auto fährt über die eingeschneite Straße. Vorsicht ist geboten. (Symbolbild)

© imago images/Rene Traut

Was tun, wenn man bei Schnee rutscht?

Man sollte zunächst nicht hektisch reagieren und keine ruckartigen Bewegungen machen. Wer ruckartig am Lenkrad reißt, könnte seine Lage nur verschlimmern. Das Steuer sollte möglichst ruhig mit beiden Händen festgehalten werden und wenn überhaupt nur sanft gelenkt werden. Zudem sind Vollbremsung kontraproduktiv und sollten vermieden werden. Leichtes Bremsen ist hingegen bei einer Rutschpartie im Schnee angesagt. Die meisten Fahrzeuge haben zudem ein Antiblockiersystem, das dabei hilft, nicht die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren.

Was tun, wenn man mit dem Auto im Schnee stecken bleibt?

Ruhe bewahren! Zuerst einmal empfiehlt es sich, alle sichtbaren Schneebehinderungen zu beseitigen. Zudem sollte man sich Hilfe holen und die Helfer darum bitten, das Auto vor und zurück zu schaukeln, sodass die Reifen aus der festgefahrenen Stelle geruckelt werden. Dabei ist es wichtig, langsam in einem niedrigen Gang anzufahren.

Sollte all das erfolglos bleiben, können zum Beispiel Fußmatten aus dem Auto dabei helfen, den Antriebsrädern wieder Grip zu verleihen. Sie dienen als Anfahrhilfe anstelle des glatten Untergrunds. Auch Katzenstreu, dass man für solche Notfälle im Kofferraum lagern kann, könnte dabei helfen, das Auto wieder fortzubewegen.

Außerdem sollte die Transaktionskontrolle zuvor ausgeschaltet werden. Nachdem das Auto befreit ist, kann sie wieder eingeschaltet werden. (mit dpa)

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