zum Hauptinhalt
Asteroid

© Foto [M]: ddp

Asteroid im Anflug: Streifschuss aus dem All

Ein Himmelsgeschoss rast heute knapp an der Erde vorbei. Die Menschheit muss allerdings nicht um ihre Sicherheit bangen. Der Asteroid wird nicht einmal einen Lufthauch verursachen. Astronomen erwarten dennoch eine wahrhaft kosmische Show.

Der etwa 250 Meter große Asteroid rauscht mit etwa 33.000 Kilometern pro Stunde durch den Weltraum. Nach Angaben der US-Raumfahrtagentur Nasa nähert sich der Gesteinsbrocken unserem Planeten bis auf etwa 538.000 Kilometer. Das entspricht etwa der 1,4-fachen Entfernung unseres Mondes. In der Astronomie ist das ein Katzensprung.

Der kosmische Felsbrocken mit dem Namen 2007 TU24 wird auf der Nachtseite der Erde auch mit Hobby-Teleskopen zu beobachten sein. Mit dem bloßen Auge haben Himmelsgucker dagegen keine Chance; in Europa schon gar nicht, denn hier erfolgt der "Vorbeiflug" bei Tageslicht. "Der Asteroid ist etwa 500 Mal dunkler als der dunkelste Stern am Himmel", sagt Axel M. Quetz von dem Magazin "Sterne und Weltraum" - ein kleiner dunkler Lichtpunkt.

Weltuntergang auf unbestimmte Zeit verschoben

2007 TU24 war erst am 11. Oktober vergangenen Jahres entdeckt worden. Prompt machten im Internet - und nicht nur dort - Verschwörungstheorien die Runde. Der Asteroid würde mit der Erde kollidieren, das Ende der Welt sei nahe, der Menschheit werde es ergehen wie den Dinosauriern. Ein Asteroid mit dem - allerdings gewaltigen - Durchmesser von etwa zehn Kilometern soll schließlich vor ungefähr 65 Millionen Jahren das Aussterben der Dinosaurier eingeleitet haben.

Den Wissenschaftlern ringt die aktuelle Panikmache allenfalls ein müdes Lächeln ab. Gefahr für die Erde besteht definitiv nicht. Don Yeomans von der Nasa freut sich auch bereits auf die "exzellente Beobachtungsmöglichkeit". Nach jüngsten Radarmessungen wird es die dichteste Begegnung mit einem bekannten Asteroiden dieser Größe bis mindestens zum Ende des nächsten Jahrhunderts sein.

Beim Blick durch das Fernrohr verrät sich der Asteroid, indem er sich innerhalb weniger Sekunden etwas gegenüber den Hintergrundsternen bewegt. Von Europa aus gesehen erreicht er gegen 9:33 Uhr deutscher Zeit den kürzesten Abstand zur Erde. Der Himmelskörper ist ein so genannter Apollo-Asteroid, berichtet das Magazin "Sterne und Weltraum". In ihren sonnennächsten Abschnitten kreuzen solche Asteroiden die Erdbahn und können sich unserem Planeten dabei sehr dicht annähern. Theoretisch ist ein Einschlag eines solchen Himmelskörpers damit durchaus denkbar, für 2007 TU24 ist dies aber jetzt und in absehbarer Zukunft ausgeschlossen, heißt es bei der Nasa. Rein statistisch gesehen schlägt nur alle 37.000 Jahre ein großer Asteroid auf der Erde ein.

Kein zweites Tunguska

Ein Szenario wie das berühmte Tunguska-Ereignis dürfte uns also erspart bleiben. Es gibt mehrere wissenschaftliche Theorien über diese Explosion am 30. Juni 1908. Am wahrscheinlichsten gilt, dass ein Komet auf den Fluss "Steinige Tunguska" in Sibirien zuraste. Kurz vor seinem Aufprall verdampfte und explodierte das Geschoss. Seine Zerstörungskraft reichte immer noch aus, um Menschen zu töten und eine riesige Waldfläche zu vernichten. Auf einem Gebiet von über 2000 Quadratkilometern wurden rund 60 Millionen Bäume umgeknickt. (kj/smz/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false