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Qualmwolken eines Buschfeuers verdunkeln den Himmel über der Gold Coast.

© Aleksandar Romanov/AAP/dpa

Angst vor Brandsommer: Buschfeuer in Australien außer Kontrolle

Noch nie gab es in Australien solch eine Brandgefahr so früh nach dem Winter, sagt die Feuerwehr. Zurzeit lodern bereits fast 100 Feuer.

Zum Beginn des Frühlings auf der südlichen Halbkugel und damit ungewöhnlich früh wüten im Osten Australiens zahlreiche Buschfeuer. Fast 1000 Feuerwehrleute seien in den Bundesstaaten Queensland und New South Wales im Einsatz, um die seit Freitag lodernden, fast 100 Brände zu bekämpfen, teilten die Behörden am Sonntag mit.

Starke Winde hätten dazu beigetragen, dass sich die Flammen auf dem trockenen Boden ausbreiten konnten. Mehr als 20 Häuser und Farmen wurden den Angaben zufolge bereits zerstört. Berichte über Tote gab es zunächst nicht. Besonders betroffen sind von den Buschfeuern der Süden von Queensland und der Norden von New South Wales.

Jackie Trad, die stellvertretende Regierungschefin von Queensland, bezeichnete diese früh beginnende Feuer-Saison als „nie dagewesen und historisch“. Wissenschaftler hätten als Folge des Klimawandels vor häufigeren und heftigeren Bränden gewarnt. Der Winter war in Australien der sechstwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen und sehr trocken. Seit vier Jahren leidet der Kontinent zudem unter einer extremen Trockenheit.

Auf Fotos aus dem Hinterland der Goldküste in Queensland um den beliebten Küstenort Gold Coast ist zu sehen, wie sich Flammen in Schlangenlinien durch einen bewaldeten Hügel fressen, Qualmwolken verdunkeln den Himmel. Das in einem Regenwald im Lamington-Nationalpark gelegene historische Hotel Binna Burra Lodge nahe Gold Coast brannte völlig ab.

„Wir haben niemals solch eine Brandgefahr so früh nach dem Ende des Winters gesehen“, sagte Andrew Sturgess von der Queensland Feuerwehr laut ABC Reportern in Brisbane. „Das ist ein Zeichen, wenn Sie wollen, eine Warnung vor einem Brandsommer, den wir wahrscheinlich in den südöstlichen Teilen des Staates erleben werden - in den trockensten Teilen des Staates, wo die meisten Menschen leben.“

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Wie der Sender ABC berichtete, fuhren Einwohner der Kleinstadt Canungra am Freitagabend (Ortszeit) mit ihren Autos durch die Region, um vor den Bränden fliehende Tiere zu retten. Bei der selbstorganisierten Rettungsaktion wurden mehrere Pferde, Alpakas und Rinder in Sicherheit gebracht. Polizisten und Freiwilligen gelang es demnach zudem, eine Koala-Mutter und ihr Junges zu retten. Die beiden wurden in eine nahegelegene Klinik gebracht. Ein Foto, das die Organisation Wildcare Australia zunächst auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte, zeigt die beiden Tiere voller Ruß in ihrer abgebrannten Heimat. Das Bild rührte im Netz Tausende Nutzer.

Im nördlichen New South Wales kämpfte die Feuerwehr gegen Flammen in ländlichen Gegenden unter anderem um die Orte Tenterfield and Drake. „Einige dieser Feuer sind sehr groß, und ohne Regen in Sicht wird das ein sehr langer Kampf für die Feuerwehrleute“, sagte Anthony Bradstreet, Sprecher einer ländlichen Feuerwehr, ABC. (dpa, Tsp)

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