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Eine Krankenschwester kümmert sich Neugeborene in einem Krankenhaus in Fuyang.

© STR/AFP

Bevölkerung wächst kaum noch: Zahl der Geburten in China geht drastisch zurück

Auf 1000 Menschen kamen in China zuletzt 7,52 Neugeborene – das war der niedrigste Wert seit 1949. Experten nennen verschiedene Ursachen dafür.

Chinas Bevölkerung ist 2021 erneut nur noch sehr langsam gewachsen. Wie das Pekinger Statistikamt am Montag berichtete, vergrößerte sich die chinesische Bevölkerung um 480.000 Menschen im vergangenen Jahr. Insgesamt gibt es 1,4126 Milliarden Einwohner. Die Zahl der Geburten ging laut der offiziellen Angaben erneut drastisch um 11,5 Prozent auf 10,62 Millionen zurück.

Damit rutschte auch die Geburtenrate weiter ab. Es gab 7,52 Neugeborene pro 1000 Menschen. Dies sei der niedrigste Wert seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1949: Im Jahr 2020 kamen noch 8,52 Geburten auf 1000 Einwohner. Das Bevölkerungswachstum ohne Einwanderung lag nun bei 0,034 Prozent - so tief wie seit 1960 nicht mehr.

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China, das bevölkerungsreichstes Land, hatte die Ein-Kind-Politik 2016 wieder aufgehoben, das führte jedoch nur zu wenig mehr Geburten. Das Statistikamt nannte am Montag unter anderem die Corona-Pandemie als Ursache für den erneuten Rückgang bei Geburten. Doch auch die Gewohnheiten von Frauen hätten sich verändert. Experten weisen schon lange auf die hohen Kosten für Wohnraum, Ausbildung und Gesundheit sowie die schwindende Bereitschaft zur Heirat hin.

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Offensichtlich altere die chinesische Bevölkerung schneller als erwartet, sagte der Ökonom Zhiwei Zhang von Pinpoint Asset Management zu den Daten. Zunehmend weniger Werktätige müssen in der zweitgrößten Volkswirtschaft immer mehr alte Leute versorgen.

„Das deutet darauf hin, dass Chinas Gesamtbevölkerung 2021 ihren Höchststand erreicht haben könnte“, sagte Zhiwei Zhang. Expertenangaben zufolge sind rückläufige Geburten und relativ stabil bleibende Todesfälle die Ursachen für das Nullwachstum in der Bevölkerung. Den Erwartungen nach dürfte die Entwicklung in ein paar Jahren dann schrumpfen. (dpa, Reuters)

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