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Nach "Bild"-Informationen ermittelt die Staatsanwaltschaft München I gegen Jerome Boateng wegen des Verdachts der vorsätzlichen Körperverletzung.

© Reuters/Alberto Lingria

Noch vor der Obduktion von Kasia Lenhardt: Ermittlungen gegen Jérôme Boateng wegen Körperverletzung

Nach dem Tod seiner Ex-Freundin wird jetzt ein Ermittlungsverfahren gegen Jérôme Boateng wieder aufgenommen.

Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt gegen den Bayern-Star Jerome Boateng wegen des Verdachts der vorsätzlichen Körperverletzung gegen Kasia Lenhardt. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll es um ein eingerissenes Ohrläppchen gehen.
Zuletzt kursierten bei Instagram Fotos eines verletzten Ohrläppchens von Lenhardt, die anschließend wieder gelöscht wurden.
Diese Tat, heißt es, geschah am 3. Oktober 2019. Laut der „ZEIT“ war deswegen ein Verfahren am 20. Dezember 2019 eingeleitet worden. Im Juni 2020 wurde es dann vorläufig eingestellt.
Oberstaatsanwältin Anne Leiding sagte der "Bild"-Zeitung: „Das Verfahren wurde am 10. Februar 2021 wieder aufgenommen, weil uns im Rahmen des Todesermittlungsverfahrens in Berlin neue Erkenntnisse erreicht haben, die Hinweise auf eine mögliche Fortführung des Verfahrens geben könnten. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.“

Kasia Lenhardt war Anfang Februar gestorben. Manche Medien berichten von einem Suizid. Abschließend geklärt ist das nicht. Die Berliner Generalstaatanwaltschaft hatte am Mittwochvormittag über den Kurznachrichtendienst Twitter im Zusammenhang mit den Todesermittlungen zu „Kasia“ Lenhardt mitgeteilt: "Eine Obduktion im Institut für Rechtsmedizin der Charité Berlin hat keine Hinweise für ein Fremdverschulden ergeben. Weitere Auskünfte sind nicht möglich."

Der "Bild"-Zeitung erklärte die Sprecherin weiter, warum das Verfahren am 19. Juni 2020 eingestellt wurde: „Zum einen, weil sich die Geschädigte Kasia L. zunächst entschieden hatte, keine belastenden Angaben mehr zu machen. Zum anderen, weil der Ausgang des bereits angeklagten Verfahrens abgewartet werden sollte.“

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Denn gegen Boateng läuft bereits eine Anklage, am Amtsgericht München wird ein Prozess gegen den Weltmeister von 2014 aktuell wegen Corona nicht verhandelt. Es geht um den Verdacht der Körperverletzung von Boateng gegen seine Ex-Verlobte Sherin, die Mutter der Zwillings-Töchter.

Boateng hatte sich Anfang des Monats erklärt

Boateng hatte sich am 2. Februar im "Bild"-Interview zu den Vorwürfen von Kasias Lenhardt geäußert. Der Bayern-Star: „Während unserer Beziehung drohte Kasia oft, mich zu zerstören. Sie drohte meine Karriere zu ruinieren und sogar zu versuchen, dass ich meine Kinder verliere. Falls ich sie jemals betrügen würde oder sie öffentlich in Verlegenheit gebracht hätte. Kasia sagte, sie würde dies tun, indem sie mich beschuldigt, sie geschlagen zu haben. Sie wusste genau, dass die Mutter meiner Kinder mich der gleichen Sache beschuldigt und wir deswegen ein Gerichtsverfahren haben.“ (tsp)

Haben Sie dunkle Gedanken? Wenn es Ihnen nicht gut geht oder Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie sich melden können.

Der Berliner Krisendienst ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern variieren nach Bezirk, die richtige Durchwahl für Ihren Bezirk finden Sie hier.

Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen finden Sie unter: www.telefonseelsorge.de

Der Tagesspiegel berichtet üblicherweise nicht über Suizide. Der vorliegende Fall hatte allerdings schon breite öffentliche Aufmerksamkeit erfahren, als noch von einem Unglück auszugehen war. Daher setzen wir die Berichterstattung im gebotenen Umfang fort.

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