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Schauspieler Helgi Schmid

© Peter Bongard

Zu meinem ÄRGER: Nicht immer nur das Corona-Thema

Wieso verschwinden anderen Themen komplett von der Bildfläche? Die Medienwoche im Blick von Schauspieler Helgi Schmid.

Helgi Schmid, Schauspieler, zu sehen wieder als Kommissar Daniel Winter ab Freitag, 15. Mai (20 Uhr 15), in der neuen Staffel des ZDF-Krimis „Professor T.“.

Herr Schmid, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien denn am meisten geärgert?
Kein Ärger, vielmehr ein Erstaunen darüber, welche mediale Verdrängungskraft Covid-19 seit Wochen aufbringt. Interessant wäre ein R-Faktor, der benennt, wie viele Meldungen durch eine RKI-Pressekonferenz provoziert werden. Klar, eine Bedrohung wie diese ist außerordentlich, dem in seinem Schreckensmaß ebenbürtigen Klimawandel wünschte ich dennoch eine ähnliche journalistische Hingabe, sodass dieses und andere Themen (Ostafrika zum Beispiel) nicht komplett von der Bildfläche verschwinden. Alles, was nicht mit Covid-19 zu tun hat, spielte auch diese Woche nur die Nebenrolle.

Gab es denn auch etwas in den Medien in dieser Woche, worüber Sie sich freuen konnten?
Ich habe mich darüber gefreut, dass das Berliner Theatertreffen 2020 seinen Weg ins Netz gefunden hat. Ich bin zwar kein Freund von gefilmten Theaterabenden, zum Treffen nach Berlin habe ich es dennoch bislang nicht geschafft, weder als Spieler noch als Zuschauer. Nun also doch: vom Laptop aus, ohne Anfahrt, Übernachtung (oder den Umweg über die Kammerspiele). Corona ist in den ausgewählten Inszenierungen erfreulicherweise kein Thema.

Ihr Lieblings-Podcast?
Off Camera with Sam Jones. Der Regisseur und Fotograf unterhält sich mit bekannten Schauspielern und Schauspielerinnen und schafft erstaunlich offene Einblicke. Hier erfährt man von Willem Dafoe, wie er zeitweise immer noch erwartungsvoll das Telefon anstarrt oder von Will Ferrells skurriler Bewerbung bei „Saturday Night Life“, im Netz zu sehen auch auf Youtube.

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