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 Axel Walter ist beim Rundfunk Berlin-Brandenburg Nachrichtenchef der „Abendschau“.

© Thomas Ernst/RBB

Zu meinem ÄRGER: In Gretas Windschatten

Axel Walter, der Nachrichtenchef der RBB-„Abendschau“, wünscht sich, dass wieder mehr über die Klimapolitik diskutiert wird und weniger über Greta Thunberg.

Herr Walter, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?
Greta Thunberg ist gerade die Ikone unser Zeit. Natürlich auch über Weihnachten. Mich ärgert, dass nicht etwa vorrangig über Klimapolitik und ihre Umsetzung diskutiert wird, sondern wochenlang über ein Foto in der deutschen Bahn, über Gretas versäumte Schulstunden oder den ökologisch korrekten Einsatz von Segelbooten. Der Greta-Hype geht immer weiter und zeigt, wie viele nur in ihrem Windschatten unterwegs sind.

Gab es auch etwas, worüber Sie sich freuen konnten?
Bei allem Frust über das Bahnfahren hat sich „Zeit Online“ diese Woche um die Mitarbeiter in den knallvollen Zügen gekümmert, die die Wut der Reisenden abbekommen; und sich für Probleme des Managements rechtfertigen müssen, die sie gar nicht verursacht haben. In diesem Jahr wird die Zahl der Übergriffe auf die Mitarbeiter erneut bei über 2000 liegen. Eindrücklicher Perspektivwechsel, der hoffentlich einige Dampfablasser nachdenklich gemacht hat.

Welche Webseite können Sie empfehlen?
Nachdem mein Kollege Volker mehrere Redaktionssitzungen der „Abendschau“ durch hoch philosophische Einlassungen zu sprengen drohte, erklärte er mir schließlich seine aktuelle Suche nach dem tieferen Sinn des Lebens. Denn sein sehr hörenswertes neues Projekt heißt „Wieprechts Wahrheiten“. Ein Podcast mit Antworten auf alles, was das Leben ihn fragt. Nicht mehr und nicht weniger.

Axel Walter ist beim Rundfunk Berlin-Brandenburg Nachrichtenchef der „Abendschau“.

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